Selbst ein leichtes Erdbeben während des deutschen Halbfinals hat Tennisprofi Alexander Zverev nicht vom Einzug ins Endspiel des ATP-Turniers im mexikanischen Acapulco abgehalten.
Die deutsche Nummer eins setzte sich gegen Landsmann Dominik Koepfer nach hartem Kampf über 2:09 Stunden mit 6:4, 7:6 (7:5) durch. Im Kampf um seinen 14. Titel trifft Zverev bei der mit 1,2 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung nun auf den an Nummer eins gesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas.
«Ich wusste nicht, was passiert war. Und Dominik auch nicht», schilderte Zverev eine Szene zu Beginn des zweiten Satzes, als die Erde plötzlich bebte. «Ich glaube, die Lichter haben angefangen zu flackern und die Zuschauer haben es mehr gespürt als wir. Wir sind auf dem Platz herumgerannt und mussten einen Punkt ausspielen», sagte der 23 Jahre alte Hamburger. Mitten im Ballwechsel begannen die Fernsehkameras zu wackeln. Die Spieler ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken – zumal Zverev auch später erzählte, dass er dies vor einem Jahr bei dem Turnier schon einmal erlebt habe.
In dieser Phase machte Koepfer den besseren Eindruck. Er ging mit 4:1 in Führung, zeigte dann aber Nerven. Der Weltranglisten-Siebte Zverev fand zurück ins Match und legte im Tiebreak mit 5:2 vor. Nun war es Koepfer, dem eine Aufholjagd gelang zum 5:5. Doch nach mehr als zwei Stunden Spielzeit verwandelte Zverev seinen ersten Matchball. «Ich habe heute kein schlechtes Spiel abgeliefert, aber er hat es mir wirklich schwergemacht», sagte Zverev.
Tsitsipas gehört indes nicht zu Zverevs Lieblingsgegnern. In sechs Duellen setzte sich der Grieche fünf Mal durch. Nur 2018 beim ersten Vergleich gewann Zverev im Halbfinale von Washington. «Das heißt nichts», sagte Tsitsipas nach seinem 6:1, 6:3 im Halbfinale gegen Lorenzo Musetti zu seiner Bilanz gegen Zverev. «Ich versuche nicht daran zu denken.» Es sei zudem sein erstes Endspiel gegen Zverev.
Koepfer kann sich trotz des Ausscheidens in seinem ersten Halbfinale trösten: Der 26-Jährige aus Donaueschingen wird auf Platz 54 in der kommenden Weltrangliste stehen. Höher schaffte er er zuvor noch nie.
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