Die Pläne fürs Wochenende wurden in Ungarn vielerorts im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis gelegt: seit Freitag verwandelt leichter Frost die als Regen niedergehenden flächendeckenden Niederschläge auf allen Straßen, Plätzen und Fußwegen in eine einzige Eisbahn. Der Winterdienst erwies sich wieder einmal als überfordert, so dass in der Regel nur auf den Hauptstraßen gestreut wurde, Nebenstraßen, sowie öffentliche und private Fußwege, Zugänge zu den Metro-Stationen und Haltestellen blieben lange Zeit gefährlich glatt. Als Folge dessen kam es auf den Straßen zu zahlreichen Unfällen mit oft bösen Folgen.
Fußgänger, Menschen, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von der Arbeit oder dem Einkauf nach Hause gingen oder einfach ausgehen wollten, waren besonders gefährdet. Allein von Samstag zum Sonntag wurde landesweit die Rettung zu vierhundert Stürzen von Fußgängern mit Arm- und Beinbrüchen auf den spiegelglatten Wegen gerufen. Das teilte der Sprecher des staatlichen Rettungsdienstes OMSZ den Medien gegenüber mit.
Die Zahl der glücklicherweise glimpflich abgelaufenen Stürze sei nicht bekannt. Angesichts der Verantwortungslosigkeit der allgemeinen Streupflicht gegenüber forderte OMSZ die Bevölkerung auf, nach Möglichkeit nicht aus dem Haus zu gehen oder entsprechendes Schuhwerk zu tragen.
Vielerorts machten sowohl Bürgermeister als auch Katastrophenschutzdienste die Immobilieneigentümer, Hausverwalter und sonstigen Zuständigen nachdrücklich auf ihre Pflicht aufmerksam, vor den Grundstücken und Geschäften, sowie an Haltestellen die Wege zu streuen. Am Sonntagmorgen wurden in der Hauptstadt Budapest zahlreiche zusätzliche Arbeiter in den Winterdienst einbezogen.