Ungarn schickt illegalen Müll nach Deutschland zurück

Budapest – In Ungarn hat am Mittwoch der Rücktransport illegal aus Deutschland importierten Mülls begonnen. In Ács (Komitat Komárom-Esztergom) verabschiedete Umweltminister Gábor Fodor den ersten Lkw, auf dessen Rückseite er die Aufschrift „Zurück an den Absender“ befestigte. „Den illegal in Ungarn eingetroffenen Müll sollen diejenigen zurücknehmen, von denen er kam“, sagte der Minister nach einem Bericht des Senders „Gazdasági Rádió“ auf einer Pressekonferenz. „Der Platz der 4100 Tonnen Abfall, die gesetzwidrig nach Ungarn kamen, ist beim Absender.“

Bisher habe Deutschland für mehr als die Hälfte des Mülls die Verantwortung übernommen, fügte Fodor hinzu. Sein Ministerium hoffe, dass es auch für den Rest die Rückführung erreichen kann. Bei der gegenwärtigen Aktion soll Müll aus Ács, Kiskunmajsa und Kunbaja (Bács-Kiskun) nach Baden-Württemberg und Bayern zurücktransportiert werden. Bisher haben die Behörden gegen ungarische Firmen, die an dem illegalen Müllgeschäft beteiligt waren, 70 Millionen Forint (280 000 Euro) Strafe verhängt, weitere Sanktionen sind zu erwarten.

Nach einem Bericht der Zeitung „Népszabadság“ soll der Müll in einer Verbrennungsanlage in Premnitz (Brandenburg) vernichtet werden. Die Kosten für die Aktion belaufen sich auf rund 400 000 Euro, sagte dem Blatt der Chef der Agentur, die für die Abfallbehandlung zuständig ist, Hermann Reinhardt.