… werden sich Mensch und Tier rund um den schönen Balaton seit Freitag denken. Nach der monatelangen Regenpause dürstet die Natur förmlich nach dem kostbaren Nass. Wenn ich durch meinen Garten spaziere, dann sehe ich nur noch ein braunes Etwas, kahle Stellen, verwelkte Blätter auf den Bäumen und sogar dürftige Unkrauthalme. Heute morgen, ein völlig anderes Bild. Nach nur einer mit viel Regen durchzogenen Nacht scheinen manche Gewächse, wie etwa die Sonnenblumen, um 50 Zentimeter gewachsen zu sein. Das ist kein Witz, es ist freudige Realität.
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Und die Luft? Sie atmet wieder. Sie duftet wieder. Sie gibt ein reines Durchflutungsgefühl für den gesamten Körper. Dazu die angenehme Kühle, einfach herrlich. Schlafen macht wieder Spaß. Na ja, ich kann mich nicht beklagen. Die Klimaanlage hat uns über die langen Hitzewochen sehr geholfen. Und die „Schäden“ im Garten? Darum brauche ich mich nicht zu kümmern. Die Natur regelt das von selbst. Grüne Farben werden in Kürze wieder die Oberhand gewinnen, das häßliche Braun verschwindet, neue Blätter regen sich.
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Doch eines muss man bedenken: Es ist erst Mitte Juli. Wenn die Regenfront abzieht – nach Vorhersage drei bis vier Tage – kehrt der Sommer möglicherweise mit Gewalt zurück. Bis in den Herbst hinein werden wir noch gehörig schwitzen, täglich fleißig gießen, Klimaanlage einschalten, die Dusche gehörig in Anspruch nehmen und zudem die Waschmaschine eifrig anstellen.
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Aber: denken Sie daran, lieber Balaton-Zeitungsleser, lieber Hitze und Trockenheit (dagegen kann man was tun), als eine Hochwasserkatastrophe ertragen zu müssen. Die Menschen in Deutschland, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden haben derzeit die Hölle auf Erden. Was in vielen Orten und Städten, hervorgerufen durch die unbändigen Wassermassen, geschehen ist, macht fassungslos, sprachlos, mutlos. Ganze Existenzen gingen verloren, die Menschen stehen vor dem absoluten Nichts. Man sieht es täglich in den Sondersendungen der einzelnen TV-Sender. Einfach furchtbar.
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Das Schlimmste überhaupt: So viele Tote sind zu beklagen, hunderte Personen gelten als vermisst. Bis in den betroffenen Gebieten wieder der normale Alltag einkehren kann, wird unbegrenzt lange dauern. Fachleute geben dazu keine konkreten Zahlen an, wie auch. Dazu die Kosten: Wer wird das alles bezahlen, frage ich mich? EU, Bund, Länder, Kommunen, Versicherungen? Klar, es wird Unterstützungshilfen geben. Aber den Großteil werden die Betroffenen selbst tragen müssen. Geht das überhaupt? Können sie das stemmen? Es wird hart werden, aber sie werden zusammenhalten, das ist sicher. Schon jetzt ist die Spendenbereitschaft mehr als aktiv. Respekt, großes Lob, bewundernswert.
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Und wir? Hier am schönen Balaton? Wir werden uns nicht mehr beklagen, wenn wir ein paar Wochen regenlos sind. Es könnte schlimmer kommen, viel schlimmer. Man sieht, die Natur wehrt sich und dann ist sie unberechenbar.
Bis bald,
Ihre Eva
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