Pfusch am Besucherzentrum des Weltkulturerbes in Pécs

Pécs – Nur drei Monate nach der feierelichen Übergabe eines Besucherzentrums für die frühchristlichen Grabkammern in Pécs (Fünfkirchen) kritisiert die ungarische Presse gravierende Baumängel an der 1,5 Milliarden Forint (6 Millionen Euro) teuren Anlage. Selbst die glatten Betonwände seien von einem miserablen Niveau, schreibt die Regionalzeitung „Dunántúli Napló“. Stellenweise mussten sie mit Zement verschmiert werden. An weiß gekalkten Mauerteilen bildete sich durch erhöhte Luftfeuchtigkeit Schimmel.

Die Fremdenführer beklagen, dass neben den beachtlichen architektonischen Leistungen an der Stätte des Weltkulturerbes ärgerliche Mängel hervortreten, die „einer der attraktivsten Sehenswürdigkeiten der künftigen Kulturhauptstadt unwürdig sind“. Das begehbare Glasdach über dem zentralen Objekt, der Cella Septichora, ist überaus schmutzig, schreibt die Zeitung. Eine Reinigung ist unmöglich, weil sich der Staub größtenteils zwischen den Scheiben befindet, aus denen das Dach besteht. Zudem entsteht unter dem Glas ein Treibhauseffekt, bei dem die Temperatur kaum zu ertragen und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist. Die Klima-Anlage bleibt vorerst ohne Wirkung.

Beim letzten großen Regen sei Wasser in das Glasdach eingedrungen, sagte der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Gesellschaft Pécs/Sopianae Erbe, Jenõ Ujvári, der Zeitung. Das verantwortliche Unternehmen werde die Fehler im Rahmen der Garantie so weit als möglich beheben. Ujvári forderte zudem Video-Überwachung, da auch durch Wandalismus schwere Schäden entstünden.