Budapest/Pécs – Die Baugenehmigung für den NATO-Radar auf dem Tubes-Berg bei Pécs (Fünfkirchen/Komitat Baranya) ist gültig. Das stellt das Verteidigungsministerium in Budapest nach Medienberichten vom Dienstag in einer Erklärung fest, nachdem Minister Imre Szekeres Einsprüche als unbegründet verworfen hatte. Bereits am 4. März war eine Volksabstimmung über das Vorhaben in Pécs wegen zu geringer Beteiligung gescheitert. Die Proteste aus der Bevölkerung gegen den Bau der Radaranlage in unmittelbarer Nähe der Stadt waren jedoch auch danach nicht verstummt. Bürgermeister Péter Tasnádi will sich für eine gerichtliche Überprüfung der Ministeriumsentscheidung einsetzen.
Die erstinstanzliche Baubehörde hatte im April mit Billigung aller zuständigen Fachbehörden die Baugenehmigung erteilt. Danach erhielt das Ministerium laut eigenen Angaben 32 Widersprüche. Die fachlichen Einwände leitete der Minister an die zuständigen Behörden weiter. Nach deren Urteil verwarf der Minister die Widersprüche als unbegründet und erließ die zweitinstanzliche Baugenehmigung.
Mit dem Bau des Radars schließt sich Ungarn dem gemeinsamen System der Luftverteidigung in der NATO an. Zusammen mit den bereits fertigen ungarischen Anlagen in Békéscsaba und Bánkút (Komitat Békés) soll ein Radarschild entstehen, der genauer als je zuvor den Luftraum kontrolliert und potenzielle Gefahren signalisiert. Bevor sich die Regierung für den Bau auf dem Tubes-Berg entschied, hatten Bürgerbewegungen das gleiche Vorhaben auf dem ebenfalls in der Baranya befindlichen Zengõ-Berg verhindert.