Ungarns Jugend verlässt das Land

In Berufung auf die kürzlich veröffentlichten Zahlen des Ungarischen Statistikamtes KSH zur Abwanderung der Jugend aus Ungarn, fragte der unabhängige TV-Sender ATV die Menschen auf der Straße nach ihrer Meinung.

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Das Statistikamt bezifferte die Zahl der bis zum Frühjahr 2013 endgültig ausgewanderten ungarischen Staatsbürger auf 350 Tausend. Achtzig Prozent der nach 2009 ausgewanderten Menschen sei unter 40 Jahre alt. Während in dieser Altersklasse der Landesdurchschnitt an diplomierten Arbeitnehmern 18 Prozent beträgt, liegt er bei den Auswanderern bei 30 Prozent. Das bedeutet, dass Ungarn gerade in seiner hoch qualifizierten Schicht junger Menschen einen hohen Verlust einstecken muss.

Die derzeitige Opposition spricht gar von einer Million Menschen, die in den letzten sechs Jahren Ungarn den Rücken gekehrt haben. Nach den Ursachen gefragt, meinten die meisten Menschen auf der Straße, dass sie sofort gehen, sobald sie können. Einige warfen die Frage auf, warum sie in einem Land bleiben sollen, wo eine Diktatur herrscht, sie kaum Geld verdienen und kein Leben haben.

Ein junger Mann meint: „Ich liebe meine Heimat, ich will hier mein Leben beginnen und führen. Aber, wenn es nicht geht, dann …“. Die meisten der Befragten klagen über die schlechte Arbeitsmarktsituation, zu niedrige Löhne und Gehälter. Es lohne sich nicht zu lernen, weil junge Menschen mit guten Abschlüssen auch keine Chance erhalten.

„Die politische Situation ist schuld daran, dass die jungen Leute nicht im Land bleiben wollen“, sagen ältere Menschen. Eine fast achtzigjährige Frau wagt nicht auszudrücken, was sie vorschlägt, um die Situation zu verbessern. „Es ist sehr traurig, dass unsere Besten weggehen, das nimmt kein gutes Ende.“