In ganz Europa gewinnt die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien enorm an Bedeutung. Gerade sonnenreiche Länder wie Ungarn, Italien oder Spanien bieten hervorragende Voraussetzungen für großflächige Solarparks. Neben der Windenergie ist Photovoltaik einer der Treiber der Energiewende. Experten schätzen das Ausbaupotenzial von Solarenergie sogar höher ein als das der Windkraft, denn Letztere stößt in der Bevölkerung vielerorts auf Widerstand.
Photovoltaikanlagen wiederum lassen sich sehr gut in bestehende Infrastrukturen integrieren. Vor allem auf den Dächern von Unternehmen sind die Module die ideale Lösung, um den eigenen grünen Strom zu produzieren. Das Potenzial ist gigantisch. Doch auch auf Parkplätzen, Autobahnen und Äckern werden zunehmend „Sonnenkraftwerke“ installiert.
Gründe für den Ausbau der „Erneuerbaren“ gibt es genug: Immer häufigere Wetterextreme durch den Klimawandel, potenziell unsichere Atomkraftwerke und nicht zuletzt der Ukrainekrieg zwingen uns alle zum Umdenken. Die „Zugpferde“ der Energiewende sind ohne Zweifel Wind- und Solarkraft. Gerade für Gewerbetreibende ist eigens produzierter grüner Strom angesichts explodierender Energiepreise und Versorgungsunsicherheit zu einem echten Wettbewerbsvorteil geworden. Und Solarmodule passen auf fast jedes Dach. Dort produzieren sie zuverlässig Strom, der im Unternehmen verbraucht wird – egal ob für den Antrieb der Industriepresse, zum Aufladen der Staplerbatterie oder viele weitere Vorgänge wie Beleuchtung, Kühlung etc.
Gewerbliche PV-Anlagen: Strom, wenn er gebraucht wird
Neben den bereits erwähnten Vorteilen einer gewerblichen PV-Anlage kommt ein weiteres Argument hinzu: Die Sonnenkollektoren produzieren dann den meisten Strom, wenn in Unternehmen auch am meisten Energie benötigt wird, nämlich tagsüber. Weil solche sogenannten „Eigenverbrauchsanlagen“ auch an Wochenenden, wenn keine Betriebstätigkeit herrscht, Strom produzieren, können die Betreiber Überschüsse ins öffentliche Netz einspeisen und damit Geld verdienen. Wie genau dies gehandhabt wird, ist von Land zu Land verschieden.
Übrigens ist fast jedes Dach für PV geeignet; eine Ausrichtung nach Süden ist vorteilhaft, aber keineswegs zwingend nötig. Zeigt die Dachfläche in südliche Richtung, werden höhere Spitzenwerte erzielt, gegen Osten oder Westen ist die Ausbeute gleichmäßiger über den Tag verteilt. Nur eine reine Nordausrichtung ist natürlich nicht effektiv. All diese Fakten gelten auch für eine PV-Anlage auf dem heimischen Dach.
Mit dem Traktor unter den Solarmodulen
Doch nicht nur Gebäude sind für Solarenergie geeignet. Auch Freiflächen wie Äcker können mit den Kollektoren versehen werden. Ein neuartiges Konzept namens „Agri-Photovoltaik“ schafft die Möglichkeit, Strom zu produzieren und den Acker weiter zu nutzen. Die PV-Module sind dabei so ausgerichtet, dass darunter Pflanzen wachsen können und sogar mit dem Traktor gefahren werden kann. In Teilen Europas bereits etabliert sind Solarüberdachungen großer Parkplätze. Futuristischer muten da schon Solartunnel an: Darunter versteht man Autobahnen, die mit PV überdacht sind. Ein ganz neues Modell sieht vor, die Schwellen von Eisenbahnschienen für die Stromerzeugung zu nutzen.
Das Pendant zur Offshore-Windkraft auf dem Meer ist „Floating Photovoltaik“, also schwimmende Solarinseln. Kein Wunder, denn auf der offenen See ist die Ausbeutung von Sonnenstrahlen oft sehr gut. Die Konzepte sind größtenteils schon marktreif. Durch die immer weiter verbreitete Elektromobilität steigt der Strombedarf. Zudem wird vielerorts aus den fossilen Brennstoffen und der Atomkraft ausgestiegen. Deswegen können die Ideen gar nicht kreativ genug sein. Die Hauptsache ist natürlich, dass sie schlussendlich auch umgesetzt werden.