Der ehemalige Staatspräsident von Ungarn, Árpád Göncz, verstarb am 6. Oktober 2015 in seinem 94. Lebensjahr im Kreise seiner Familie. Seine feierliche Beisetzung findet am 6. November um 15.00 Uhr auf dem Friedhof von Óbuda statt.
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Árpád Göncz galt mit seiner liberalen, bedachten Art als einer der beliebtesten Politiker der letzten Jahrzehnte. Der studierte Rechtswissenschaftler wurde 1958 wegen seiner politischen Tätigkeit zum Tode verurteilt, kam 1963 dank einer Amnestie politischer Gefangener frei. Sein 1952 begonnenes Studium an der Agraruniversität Gödöllö durfte er jedoch nicht abschließen. Er arbeitete fortan als Übersetzer und Schriftsteller.
In der Wendezeit war er wieder aktiv politisch tätig und an der Gründung des Netzes Freier Initiativen, sowie des Bundes Freier Demokraten beteiligt. Im Jahre 1990 war er von Mai bis August amtierender Parlamentspräsident und provisorischer Staatspräsident.
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Im August 1990 wurde Árpád Göncz zum ersten freien Staatspräsidenten nach der politischen Wende gewählt und übte dieses Amt bis August 2000 aus. Er nahm in dieser Position neunmal sein Vetorecht in Anspruch. Als Staatspräsident initiierte er selbst ein Gesetz, mit dem die Anstiftung zum Hass von Menschen anderer Nationalität, anderen Glaubens und anderer ethnischer Herkunft zur Straftat erklärt wurde.
Árpád Göncz hatte seit 1989 den Vorsitz der Budapester Zweigstelle der Liga für Menschenrechte inne. Der liberale Politiker war Mitgründer und später Vizeobmann des Komitees für Geschichtsrevision. Er war des Weiteren Mitglied der gemeinnützigen Organisation für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit, Club of Rom und von 1989 bis 1990 Vorsitzender des ungarischen PEN-Clubs. Sein Engagement für die Jugend war beispielhaft.
Dem letzten Wunsch des Verstorbenen entsprechend, wird Árpád Göncz von seinem einstigen Mitgefangenen Imre Mécs und vom Erzabt der Benediktinerabtei Pannonhalma, Asztrik Várszegi, zur letzten Ruhe gebettet.