Weil sie ihr Gewerbe nicht legal ausüben kann, hat eine Prostituierte in Ungarn jetzt ihre Heimatstadt auf zehn Millionen Forint (etwa 40 000 Euro) verklagt. Die ehemalige Kindergärtnerin hatte sich vom Berufswechsel ein besseres Einkommen erhofft, berichtet die Unabhängige Nachrichtenagentur. Nach der Anmeldung des Gewerbes versucht die 39-Jährige vergebens, ihrem Job nachzugehen: In Győr gibt es kein Rotlichtviertel. Die wöchentlichen Bestrafungen durch die Polizei summierten sich bislang auf 50 000 Forint (etwa 200 Euro).
Die Frau ist die erste Berufs-Hure der Stadt. Inzwischen haben die Ereignisse sie nach Aussage ihres Freundes sehr mitgenommen. Oft bekomme sie Weinkrämpfe, weil sie befürchte, wieder in Handschellen abgeführt zu werden, obwohl sie die Gesetze einhält. In Ungarn ist es nämlich vorgeschrieben, dass Kommunen mit mehr als 50 000 Einwohnern zur Festlegung eines Gebiets für den Straßenstrich verpflichtet sind. Bisher existiert jedoch in keiner einzigen Stadt eine solche Zone. Sie Selbstverwaltung von Győr beruft sich bei ihrer Weigerung auf Proteste aus der Bevölkerung und die Gefahr erhöhter Kriminalität in solchen Stadtteilen.