Die Stimmung ist kaum in einem EU-Land schlechter als in Ungarn. Und die Zukunft sieht niemand schwärzer als die Ungarn. Das geht nach einem Bericht der Unabhängigen Nachrichtenagentur aus der neuesten europäischen Meinungsumfrage im Auftrag der Europäischen Kommission, dem Eurobarometer, hervor. Derartige Umfragen auf der Basis gleicher oder vergleichbarer Fragen finden halbjährlich statt, zuletzt im Oktober 2007.
Allein die Rumänen und Bulgaren sind den Ergebnissen zufolge in den 27 EU-STaaten unglücklicher als die Ungarn. Nur 52 Prozent der Befragten in Ungarn sind mit ihrem Leben zufrieden. Am glücklichsten dagegen sind Dänen, Schweden und Holländer: 96 bis 98 Prozent fühlen sich zufrieden.
Im Pessimismus dagegen sind die Ungarn unschlagbar: Nur 15 Prozent von ihnen hofft auf eine Verbesserung ihres Lebens. Genau die Hälfte von ihnen meinen, dass es keine Verbesserung geben wird, nach Ansicht von 65 Prozent bewegen sich die Dinge in eine schlechte Richtung. Das sei ein bestürzend schlechtes Ergebnis, da selbst in den pessimistischsten Ländern außer Ungarn der Anteil derer nicht 50 Prozent übersteigt, nach deren Ansicht die Dinge in eine schlechte Richtung gehen.
Allerdings wird die EU auch in Ungarn nicht in einem schlechteren Licht gesehen als beim Durchschnitt dere EU-Bürger. Die wirtschaftliche Lage der gesamten EU wird in Ungarn so eingeschätzt wie in den anderen Ländern: Nach Ansicht etwa der Hälfte der Befragten befindet sich die Wirtschaft in einer guten Situation.
Zudem haben die Ungarn ein sehr viel höheres Vertrauen (60 Prozent) in die EU und deren Institutionen als in ihre eigene Regierung oder das Parlament (je 20 Prozent). Die ungarischen Parteien schneiden noch schlechter ab. Sie bekommen nur 10 Prozent Zustimmung. Dabei ist jedoch der EU-Skeptizismus seit der vorangegangenen Umfrage gewachsen.