Ungarische Gaststätten kaufen ihren Bedarf an Fleisch und anderen Lebensmitteln immer mehr in Österreich. Dabei kommen sie billiger weg als beim Bezug von Händlern im eigenen Land, berichten ungarische Medien.
„Bei einzelnen Käsesorten beispielsweise können die Einkäufer je Kilogramm 400 bis 500 Forint (bis zu einem Euro) sparen, aber genauso ist die Situation bei Gemüse und Obst“, sagte ein Gaststätten-Inhaber in Györ der Zeitung „Magyar Nemzet“. „Argentinische Lende kann bei österreichischen Fleischern je Kilo um 1000 Forint (etwa vier Euro) billiger sein, ganz zu schweigen davon, dass wir dort immer frischen Lammrücken oder gepökeltes Eisbein zu einem guten Preis bekommen.“ Dabei sei nicht nur bei speziellen Grundstoffen die Auswahl größer sowie Preis und Qualität besser als in Ungarn, sondern auch bei traditionellen Fleischwaren.
Als mögliche Ursachen werden der starke Forint und eine vergleichsweise hohe Umsatzsteuer genannt. Außerdem sei es ein Nachteil, dass es in Ungarn noch immer keinen Großhandel für Gaststätten gebe. Deshalb müssten sie zu Einzelhandelspreisen einkaufen und gerieten in einen etwa 20- bis 30-prozentigen Preisnachteil zu ihren Kollegen in der EU. Allerdings nimmt beispielsweise bei Bekleidung auch die Bevölkerung am Einkaufstourismus teil.