Heftiger Streit zwischen den Parteien gehört in Ungarn zum Alltag – beim Thema Pálinka aber hört der Zwist auf. Nach Jahren der Fehde herrschte am Dienstag im Budapester Parlament Einigkeit darüber, dass ein Gesetz über den Pálinka und über einen Pálinka-Nationalrat her muss. Ziel des Gesetzentwurfs aller fünf Parlamentsparteien soll nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens der Schutz für den echten Obstler aus Ungarn sein, dem neben Paprika und Wein wohl bekanntesten ungarischen Produkt.
Die Europäische Union hatte im Jahr 2004 beschlossen, dass außer vier österreichischen Bundesländern nur Ungarn das Wort Pálinka für das scharfe Getränk benutzen darf. Damit ist der hochprozentige Klare auch international als rein ungarische Spezialität anerkannt.
Die Produzenten bemühen sich seitdem auch darum, dass Herstellung und Vertrieb gesetzlich geregelt werden. Das Pálinka-Gesetz soll die Kriterien für den Schnaps festhalten, die bisher unterhalb der Gesetzesebene geregelt wurden. Danach darf nur ein solches Getränk Pálinka heißen, das aus Obst aus Ungarn hergestellt wurde.
Mit der Verabschiedung des Gesetzes ist jedoch erst in einigen Monaten zu rechnen. Zuvor muss die Zustimmung der EU eingeholt werden.