Für den letzten noch offenen Bauabschnitt der Autobahn M6 (Budapest-Pécs/Kroatische Grenze) ist der Vertrag jetzt unter Dach und Fach. In Anwesenheit von Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány setzten Verkehrsminister Pál Szabó und die Vertreter des von der Bilfinger Berger AG geführten M6 Tolna Konsortiums am Donnerstag ihre Unterschriften unter das Dokument über die Errichtung des 65,1 Kilometer langen Abschnitts. Schon in knapp zwei Jahren, wenn das Komitatszentrum Pécs Kulturhauptstadt Europas sein wird, muss die komplette Strecke fertig sein.
„Europa wird hier gebaut“, sagte der Regierungschef bei der Unterzeichnung. „Und wer glaubt, dass dies nur für Festreden gilt, dem möchte ich von hier aus mitteilen, dass Europa hier und auf diese Weise gebaut wird.“ Innerhalb von sechs bis acht Jahren wachse das Autobahn- und Schnellverkehrsnetz Ungarns auf das Doppelte. Das sei ein beispielloses Tempo für die Region.
Der abgeschlossene Vertrag bezieht sich auf Bau, Betrieb, Erneuerung, Unterhaltung und Finanzierung des Abschnitts in Öffentlich-Privater Partnerschaft (PPP). Der Nettowert beträgt 119,02 Milliarden Forint (rund 500 Millionen Euro), was um 540 Millionen Forint günstiger ist als das Anfang Juni eingereichte endgültige Angebot, schreibt die ungarische Nachrichtenagentur mit. Die eigentlichen Arbeiten beginnen Ende dieses Sommers, als Zeitpunkt der vorläufigen Inbetriebnahme wurde das Frühjahr 2010 angesetzt. Auf dem Abschnitt werden acht Autobahn-Knotenpunkte, vier Raststätten und 57 Brücken gebaut.
Irritation löste unterdessen aus, dass nach Angaben von „Magyar Hírlap online“ die Unterzeichnung stattfand, obwohl der Entscheidungsausschuss für die Ausschreibung noch nicht geklärt hat, ob der Tender den Regeln entsprechend abgewickelt wurde. Das von der portugiesischen Firma Mota geleitete Alisca-Konsortium hatte gegen das Ergebnis Widerspruch eingelegt.