György Matolcsy, Wirtschaftsexperte der Oppositionspartei Fidesz, geht in einem Interview mit der Finanz- und Wirtschaftspolitik der aktuellen Regierung hart ins Gericht. Demnach seien die Annahmen, auf denen sich der Haushalt für das Jahr 2010 stützt, bei weitem zu positiv gegriffen und schlichtweg eine Lüge.
Matolcsy geht vielmehr davon aus, dass nach einem Regierungswechsel im Frühjahr ein komplett neuer Haushalt entworfen werden müsse. Denn er wisse im Gegensatz zur aktuellen Regierung nicht, wie sich die wirtschaftliche Situation bis Mitte des nächsten Jahres entwickeln werde. Sicher sei für ihn dagegen, dass ein Haushaltsdefizit von 3,8 Prozent des Bruttosozialprodukts für das nächste Jahr zu niedrig gegriffen sei und nicht erreicht werden könne.
Matolcsy geht noch einen Schritt weiter: Ungarn solle im nächsten Jahr auf eine Laufzeitverlängerung des Kredits durch den Internationalen Währungsfond (IWF) drängen. Die Krise sei im Laufe des nächsten Jahres ganz sicher noch nicht überwunden und Ungarn brauche Stabilität auf seinen Finanzmärkten.