In Deutschland steht im Rahmen der Lutherdekade zur Vorbereitung des fünfhundertjährigen Reformationsjubiläums 2017 bei der evangelischen Kirche das Jahr 2012 unter dem Thema Reformation und Musik.
In Ungarn wählte die evangelische Kirche unter dem Motto „Unser Beruf ist das Leben“ das Thema Reformation und Frauen. Präsidialbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn, Péter Gáncs, kündigte eine spannende Veranstaltungsreihe zu diesem Thema in den Gemeinden, Dekanaten und Diözesen an. Auf Foren soll es einen regen Gedankenaustausch zur Rolle der Frau als christliche Mutter und Berufstätige in der modernen Gesellschaft geben.
Dem Bischof zufolge brachte die Reformation als kirchliche Erneuerungsbewegung über die Glaubensfreiheit hinaus auch bedeutende Veränderungen in den Familien und in der Beziehung zwischen Mann und Frau: der Träger der Reformation in Deutschland, Martin Luther, trat aus dem Orden der Augustiner-Eremiten aus und heiratete eine ehemalige Nonne. Sie genossen mit ihren sechs Kindern die Freuden des Familienlebens. Seine Frau führte einzigartig für die damalige Zeit auch nach dem Tode ihres Mannes selbständig eine Herberge für Studenten, womit sie die Familie wirtschaftlich absicherte.
Nach dem Thema Reformation und Freiheit im Jahr 2011, das zwanzig Jahre nach der politische Wende in Ungarn aktueller denn je war, rechnet der Bischof auch in diesem Jahr mit einer regen Beteiligung seiner Gemeinden an den Veranstaltungen zum Themenjahr.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn mit ihren 300 Kirchgemeinden hat rund 300.000 Gemeindemitglieder. Sie pflegt enge Kontakte zur Evangelischen Kirche in Bayern und in Finnland, wie beispielsweise die Kirchgemeinde von Siófok.