Werbung für das Dorf durch traditionelle Obsterzeugung
Die Selbstverwaltung von Nemesdéd legte im Dorf Himbeer- und Erdbeerplantagen an. Mit der Verarbeitung des Obstes und Hausmannkost möchte man das Dorf bekannt machen.
Im Bürgermeisteramt reihen sich die Marmeladengläser und künden von der Zukunft des Dorfes. Die Bürgermeisterin Halászi Attiláné verriet auf Nachfrage, dass auch die Marmeladengläser aus den eigenen Speisekammern zusammengetragen wurden, damit die Regale nicht leer aussehen.
„Im vergangenen Jahr kochten wir bei dem zum ersten Mal veranstalteten Obstfestival die Marmelade in Kesseln“, erzählt sie. „400 Gläser Pflaumenmus und je 100 Gläser Aprikosen- und Erdbeermarmelade wurden gekocht. Wohin wir auch fahren, wir nehmen als Geschenk immer ein Glas Marmelade mit, auf dem Touristik-Markt des Komitats veranstalteten wir auch eine Kostprobe. Seit dem Festival haben wir Kunden, die immer wieder zurückkehren, am erfolgreichsten ist unser Pflaumenmus.“
Das aus dem Verkauf hereinkommende Geld wendet die Selbstverwaltung für die weitere Verarbeitung auf. Sie kaufte auch das früher verpachtete, einen halben Hektar große Feld zurück. Neben Birnen- und Apfelbäumen wurden in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen Pflaumen-, Sauer- und Süßkirschbäume gepflanzt. „Wir pflanzten auch 250 Himbeerstöcke und 230 Erdbeerpflanzen“, sagte Nagy Józsefné. „Das sind die Mutterpflanzen, die wir später vermehren. Wir werden noch Johannisbeer- und Brombeerplantagen anlegen. Die verschiedenen Obstsorten verarbeiten wir nicht nur zu Marmelade, wie legen auch Essigpflaumen ein, die zum Beispiel ausgezeichnet zu Wildfleisch passen.“
„Die hausgemachten Gerichte muss man populär machen“ fügte Fülöp Tiborné hinzu, die ebenfalls auf die traditionelle Weise die Ernte ihres Gartens einweckt. „Eine Marmelade soll nach Obst schmecken und nicht nur nach Zucker.“
Halászi Attiláné erzählt auch davon, dass sie die alten Traditionen wiederbeleben möchten, denn Nemesdéd war auch früher für seine Obsterzeugung bekannt. Da der Markt für den Verkauf von frischem Obst zurückging, kann die Gemeinde ihrem Ruf durch die traditionelle Verarbeitung des Obstes ohne Konservierungsstoffe eine neue Grundlage geben. Was noch wichtig ist, diese Initiative schafft auch Arbeitsplätze: Die Pflege der Obstplantage verschafft fünf Mitarbeitern fast das ganze Jahr über eine Aufgabe und natürlich auch das Kochen und die Lagerung der Marmelade unter aktiver Mitwirkung der zivilen Verbände.