Fortschritte bei der Behandlung akuter Herzinfarkte
Mit einer Rekordteilnehmerzahl fand vom 10.-13. Mai der wissenschaftliche Kongress ungarischer Kardiologen in dem Füreder Balaton Freizeit- und Sportzentrum statt. Jedes Jahr sind die Hälfte der Todesfälle, das sind ca. 40.000 Tote, auf Herz- und Gefäßprobleme zurückzuführen, deshalb ist die Behandlung dieser Krankheiten das Hauptthema des Kongresses.
„Die Herzmedizin machte bei der Behandlung akuter Herzinfarkte einen großen Schritt nach vorn. Wir wenden die modernsten medizinischen Behandlungen und chirurgischen Verfahren an, es gibt auch genug spezielle Herzzentren, dennoch ist in unserem Land die Zahl der an Herz- und Gefäßkrankheiten leidenden Patienten im europäischen Vergleichsmaßstab hoch. Das muss in jedem Fall geändert werden, das ist auch das wichtigste Ziel des Kongresses“, antwortete auf Nachfrage der Vorsitzende der Gesellschaft ungarischer Kardiologen.
Prof. Dr. Károly Zámolyi betonte, dass die außerordentlich hohe Todesfallrate vor allem durch eine Verbesserung des Rettungsdienstes verringert werden kann, denn die Hilfe kommt bei Infarktpatienten in vielen Fällen zu spät. Probleme gibt es auch bei der Krankenhausbehandlung, wegen der finanziellen Probleme in den Krankenhäusern können häufig nicht die modernsten Behandlungsmethoden angewendet werden. Der Oberarzt hob hervor, dass die Vorbeugung der Herz- und Gefäßkrankheiten hervorrufenden Gefäßverkalkung noch wichtiger ist, vielleicht ist das der wichtigste Teil des neuen Volksgesundheitsprogramms.
„Ein Sichtwechsel ist nötig. Die Bevölkerung kann sich durch die Vermeidung der Risikofaktoren Rauchen und ungesunde Ernährung schützen, auf der anderen Seite müssen die Mediziner einsehen, dass über die Herzmedizin allgemeinverständlich gesprochen werden muss, die Laien müssen aufgeklärt werden, 40 Prozent der Herzpatienten wenden sich überhaupt nicht an einen Arzt, ein Grund dafür sind fehlende Informationen“, führte der Oberarzt aus, der hinzufügte, dass die Durchführung von Reihenuntersuchungen auf hohen Blutdruck und Zuckerkrankheit außerordentlich wichtig ist, denn das sind die direkten Auslöser von späteren Herzkrankheiten.
Gegenwärtig ist die Behandlung von Krankheiten der Herzkranzgefäße ein sich dynamisch entwickelnder Bereich im Gesundheitswesen, deshalb befassten sich auf dem Kongress gesondert die Hausärzte, die Kardiologen bzw. die Fachleute für Rehabilitation mit den eine Zusammenarbeit erfordernden Therapien. Sie veranstalteten ein außerordentliches Symposium, bei dem die Interessenten den Behandlungsweg eines Patienten, der einen Infarkt erlitt, mittels einer Filmdokumentation verfolgen konnten, die auftretenden Risikofaktoren wurden von Schauspielern dargestellt.