Balatoner Kriminalitätsprävention mit immer mehr zivilen Einsatzkräften
Seit einigen Wochen sind die saisonal betriebenen Südbalatoner Kriminalitätsverhütungszentren in Siófok, Balatonföldvár, Balatonlelle und Fonyód geöffnet. Das erfolgreiche Programm erhält immer weniger zentrale Unterstützung, doch zunehmend Hilfe von zivilen Verbänden.
„Auf die Wirkung der positiven Erfahrungen hin steigt die gesellschaftliche Unterstützung der vor sechs Jahren versuchsweise eingerichteten Südbalatoner Kriminalitätsverhütungszentren, die in diesem Jahr von Anfang Juli bis Ende August tätig sind“, erfuhren wir von Polizeioberleutnant Zsolt Molnár, dem Initiator und Leiter des Programms. In den letzten Jahren gingen die Zahlen der Kriminalitätsstatistik in dem fraglichen Gebiet – Siófok, Balatonföldvár, Baltonlelle und Fonyód – erheblich zurück, es gab weniger Strand- und Marktdiebstähle, es wurden weniger Autos aufgebrochen und gestohlen und auch Einschleichdiebstähle und das Aufbrechen von Ferienhäusern gingen leicht zurück. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass während sich in den erwähnten Städten und ihrer Umgebung die öffentliche Sicherheit erhöhte, die Kriminellem um so intensiver in den Nachbargemeinden „am Werk“ waren.
Die Kriminalitätsprävention wird auch in diesem Jahr unter anderen von einhundert 14 – 18 Jahre alten Mittelschülern unter Leitung von Polizeioffizieren durchgeführt, die in einem einheitlichen Polo auf den öffentlichen Flächen, in den Parks und an den Stränden unterwegs sind. Sie betreiben auch die schon 11 Strandbeobachtungstürme und die drei kostenlos zu nutzenden Wertfachboxen in der Nähe der Badestellen. Die Zentrale macht mit Handzetteln und Dolmetschern auf die Gefahren aufmerksam bzw. leistet Hilfe und arbeitet dabei eng mit den zivilen Verbänden und dem Siófoker Büro des Opferschutzverbandes Weißer Ring zusammen.
Nach dem Bericht von Zsolt Molnár signalisierten fast alle Balatongemeinden den Bedarf nach der Eröffnung eines solchen Kriminalitätsverhütungszentrums, dafür stehen derzeit jedoch weder genügend Fachleute noch Geld zur Verfügung. Deshalb werden auch weiterhin die Kräfte an den Stellen konzentriert, die vom Fremdenverkehr am meisten frequentiert werden und den Gemeinden der Umgebung wird nach Bedarf geholfen. Zur Betreibung der Büros leisten die Selbstverwaltungen, die Unternehmen und die zivilen Verbände immer mehr materielle und finanzielle Unterstützung und stellen den am Programm Beteiligten Räume, vor allem Büros, Unterkünfte und Fahrzeuge oder Verpflegung zur Verfügung. Das Programm erhält statt der früher vom Innenministerium angewiesenen 10-11 Millionen Forint heute von anderen Organen Unterstützung zur Betreibung der Zentren. Die von der Regierung geschaffene Stiftung der öffentlichen Hand Für ein sicheres Ungarn steuerte in diesem Jahr 6 Millionen Forint bei, Siófok, Balatonföldvár und Balatonlelle unterstützten das Ziel mit den vom Innenministerium erhaltenen Summen insgesamt mit 8 Millionen Forint. Die Sachunterstützung der Komitatspolizei und der zivilen Behörden sind auf rund 7 Millionen Forint zu veranschlagen.
Das auf örtliche Initiative gestartete Südbalatoner Kriminalitätsverhütungsprogramm fand schon Beachtung bei der Ausländern – sagte András Hegedüs, der Leiter der Landesgruppe für Kriminalitätsverhütung. Im vergangenen Jahr kamen Kollegen aus Kroatien, Italien und Slowenien und informierten sich über die Betreibung der Zentren und am Nordufer wurde eine ähnliche Organisation unter Einbeziehung von Mittelschülern in Keszthely, Balatonfüred sowie am Velence-See geschaffen. Auf die Frage, warum das Programm trotz des Erfolgs immer weniger zentrale Unterstützung erhält, erklärte András Hegedüs, dass die dafür zur Verfügung stehenden Mittel gekürzt wurden, obwohl die Kriminalitätsprävention auch weiterhin Vorrang im Regierungsprogramm genießt, anderseits ist es das Ziel, dass das Programm mit einer immer größeren gesellschaftlichen Unterstützung durch die Geschäfts- und zivile Sphäre und unter Einbeziehung der Bevölkerung durch die gemeinsame Übernahme der Verantwortung fortgesetzt wird, was auch zu gelingen scheint. Es hat eine entscheidende Wirkung auf die Herangehensweise, wenn die örtlichen Kräfte auch an der Kriminalitätsverhütung teilnehmen und Opfer dafür bringen – fügte er hinzu. Innerhalb der mit Geldknappheit kämpfenden Polizei ist der Standpunkt nicht einheitlich, ob man mehr Geld für ähnliche Kriminalitätsprävention aufwenden sollte, wo für andere wichtige Aufgaben auch keine Mittel vorhanden sind. Laut Endre Dégi, dem Leiter der Polizeibehörde des Komitats Somogy, gibt es keinen Bedarf für mehr Kriminalitätsverhütungsbüro am Südbalaton. Nach seinem Bericht gab es bei der Polizei in der letzten Zeit erhebliche Einsparungsmaßnahmen, doch das darf keine Störung in der Polizeitätigkeit verursachen und das wird es auch nicht. Die Somogyer Polizei ist sowohl zu Lande als auch auf dem Wasser auf die Saison vorbereitet – betonte der Behördenleiter. Die Siófoker Polizeibehörde wurde in der Hochsaison im Sommer beispielsweise um 29 Mitarbeiter verstärkt, darunter Ermittler, Einsatzkräfte und Grenzschutz.
Tünde Török