Die Kinderarmut in Ungarn wächst nach einem Bericht des privaten Fernsehsenders atv immer weiter. Mindestens ein Fünftel der ungarischen Familien, darunter eine halbe Million Kinder, leben auf einem Niveau, von dem sie sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien können, sondern immer tiefer sinken. „Wenn in naher Zukunft keine ernsthafteren Maßnahmen im Interesse der Besitzlosen kommen, dann wird sich die Ausbreitung und Vertiefung der Armut und des Ausgestoßenseins noch stärker fortsetzen“, sagte die Leiterin des Ungarischen Netzes gegen die Armut, Izabella Márton.
Dies wäre nicht notwendigerweise so, fügte sie hinzu. Doch leider fehle ein Krisenplan der Regierung. Bis heute sei es nicht Leitprinzip, die Verarmung aufzuhalten. Márton warf der Regierung vor, in ihrem Engagement für die Armen nachgelassen zu haben. Seit 2005 sei innerhalb der Gesamtbevölkerung der Anteil der Armen zwar geringer geworden, doch innerhalb der Familien mit Kindern sei der Anteil der Armen gewachsen. 2007 habe bereits jede fünfte Familie an der Armutsschwelle gelebt, davon ein Drittel Roma. In der aussichtslosesten Lage befinden sich Familien von Alleinerziehenden oder solche mit mehreren Kindern.