Ein Gericht hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen die Budapester Traditionsfirma Herz angeordnet. Der Salamiproduzent mit 120jähriger Geschichte steht damit kurz vor dem Aus, sollten nicht in letzter Minute dringend benötigte Bankkredite gewährt werden.
Janos Jambor, Mehrheitseigner des Unternehmens, macht weniger strukturelle Probleme in der Fleischindustrie für die missliche Lage verantwortlich, sondern vielmehr das fehlende Vertrauen der CIB Bank, die eine Kreditvergabe zuletzt abgelehnt hatte.
Das Verfahren gegen Herz kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die ungarische Regierung plant in den nächsten Tagen einen Rettungstopf von 30 Milliarden Forint für die Nahrungsmittelindustrie auszuschütten. Zudem wurde erst kürzlich die „Budapester Salami“ der Firma von der EU auf die Liste besonders geschützter nationaler Güter gesetzt.