DFB-Team in Ungarn am Ort des Roma-Mordes

Eine Abordnung der deutschen Fußballnationalmannschaft hat vor dem Länderspiel gegen Ungarn die Ortschaft Tatárszentgyörgy besucht, wo im Februar vorigen Jahres zwei Angehörige der Roma-Minderheit, ein 27-jähriger Vater und sein fünfjähriger Sohn ermordet wurden. Wie die Zeitung „Népszabadság“ berichtet, fuhr die Delegation deshalb in die Siedlung bei Budapest, weil die Fußballer beim Wiederaufbau des Hauses helfen wollen, das bei dem Mordanschlag niedergebrannt wurde. Außerdem brachten sie Geschenke für Schüler von Tatárszentgyörgy mit. Wie der Vorsitzende der Stiftung für Roma-Bürgerrechte, Aladár Horváth, erklärte, demonstrierten die Sportler mit ihrem Besuch, dass sie die Gewalt gegen Roma verurteilen und mit den angegriffenen Familien solidarisch sind.

Der Roma-Vater und sein Kind waren am Morgen des 23. Februar vorigen Jahres bei der Flucht aus ihrem brennenden Haus mit Schüssen aus Schrotflinten erschossen worden, nachdem die Mörder Molotow-Cocktails das Feuer verursacht hatten. Der Doppelmord gehört zu einer ganzen Mordserie gegen Roma, denen bei insgesamt neun bewaffneten Anschlägen sechs Menschen zum Opfer fielen, weitere fünf wurden lebensgefährlich verletzt. Als Tatverdächtige befinden sich vier Männer in Haft, die im August vorigen Jahres in Debrecen gefasst worden waren.