Anhaltende Unwetter haben in Ungarn erneut den Zugverkehr durcheinander gebracht, berichtet der private Rundfunksender InfoRádió am Mittwoch (2.6.). Auf einigen Regionallinien mussten Züge durch Busse ersetzt werden, nachdem Gleise überschwemmt oder unterspült wurden. In Südwestungarn waren etliche Ortschaften auch durch Busse nicht mehr zu erreichen. Auch im Gebiet von Szolnok gab es wegen Unterspülung von Gleisen Schienenersatzverkehr. Im Nordosten des Landes war eine Bahnlinie im zwischen Miskolc und Sátoraljaújhely zwischen zwei Stationen wegen der Unwetter unterbrochen. An einer Stelle war auch der kleine Grenzverkehr mit der benachbarten Slowakei betroffen, deren Eisenbahngesellschaft Busse einsetzte.
Schäden im Umfang von 100 Millionen Forint (rund 365 000 Euro) entstanden durch starken Wind und Niederschläge allein im südwestungarischen Mecsek-Gebirge sowie in den Wäldern entlang der kroatischen Grenze und des Zselic-Berglandes (Komitat Somogy). Touristen ist der Zutritt zur Mecsek wegen Lebens- und Unfallgefahr verboten. In der westlichen Mecsek zerstörte Sturm in den letzten Tagen alten Wald auf einer Fläche von 20 Hektar. Die Kleinbahn mit der schmalsten Spur des Landes, die sonst als Touristenattraktion zwischen Almamellék und Sasrét verkehrt, wurde vorübergehend unbrauchbar.
Auch in dem nahe Budapest gelegenen Pilis-Gebirge ist Wandern derzeit nicht zu empfehlen. Der Sprecher des Piliser Waldparks erklärte, dass die Wassermassen in erster Linie Touristenwege zerstörte. Das Wasser spülte Brücken weg, brachte Stützmauern zum Einsturz und gefährdet auch bewohnte Gebiete. Seit Mitte Mai wurden im Parkwald nahezu 15 000 Bäume entwurzelt. Der bisherige Schaden von etwa 500 Millionen forint werde noch wachsen.