RKI mahnt zu deutlich stärkerer Corona-Eindämmung

Das Infektionsgeschehen in Deutschland ist weiterhin nicht unter Kontrolle. Einige Krankenhäuser kommen an ihre Belastungsgrenzen, warnt der RKI-Präsident und appelliert eindringlich an die Bürger, sich an die Regeln zu halten.

Die Zahl der neuen Corona-Fälle in Deutschland muss aus Sicht des Robert Koch-Instituts (RKI) deutlich stärker gesenkt werden, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bekommen. «Die Lage bleibt weiter sehr angespannt», sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin.

Auch nach den Beschränkungen der vergangenen Wochen, die die Fallzahlen als ersten Erfolg stabilisiert hätten, seien sie immer noch zu hoch. «Sie sinken nicht spürbar.»

Die Gesundheitsämter seien zusehends erschöpft und schafften es nicht mehr zu ermitteln, wo sich Betroffene angesteckt haben. Es gebe mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen, in einigen Regionen kämen Krankenhäuser an Belastungsgrenzen. Die Zahl der schweren Verläufe und Todesfälle steige von Woche zu Woche, es sei mit vielen weiteren Fällen zu rechnen. Wieler rief auch eindringlich dazu auf, Regeln zu Abstand, Hygiene und Alltagsmasken «immer und überall» zu beherzigen.

In Deutschland wurden laut RKI nun 22.046 neue Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet – etwas weniger als am Donnerstag der Vorwoche mit 22.268. Mit 479 neuen Todesfällen innerhalb eines Tages gab es jetzt den zweithöchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Um die Virus-Ausbreitung einzudämmen, hatten Bund und Länder beschlossen, den seit Anfang November geltenden Teil-Lockdown mit Schließungen zahlreicher Einrichtungen bis 10. Januar 2021 zu verlängern.

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