In Ungarn sind zwei Frauen etwa zwei Monate lang in verschiedenen Wohnungen gefangen gehalten, bedroht und bestialisch misshandelt worden. Die Nationale Ermittlungsbehörde hat deswegen gegen insgesamt neun Tatverdächtige Anklage wegen Menschenraubs in besonders schwerem Fall und weiteren Straftaten vorgeschlagen.
Die beiden Betroffenen hatten im Frühjahr vorigen Jahres „mit Unterstützung einer Szegeder Familie“ in der Schweiz als Prostituierte gearbeitet, stellten die Ermittler fest. Eine der Frauen war schon davor als Prostituierte tätig gewesen und hatte mit einem Mitglied der Familie zusammengelebt. Sie war von ihm regelmäßig geschlagen wurden, manchmal bis zur Bewusstlosigkeit.
Dann kam es zum Streit mit ihrem Zuhälter, sie zeigten ihn in der Schweiz an. Nach der Vernehmung reisten sie nach Ungarn, wo die Tatverdächtigen sie entführten und zwei Monate lang in Szeged und Kecskemét gefangen hielten. Die mutmaßlichen Täter wurden im November 2010 festgenommen. Sie bestreiten die ihnen zur Last gelegten Verbrechen.