G7 erhöht Zusagen für Impfpläne um vier Milliarden US-Dollar

Die Corona-Pandemie kann nicht erfolgreich bekämpft werden, solange das Virus in Entwicklungsländern wütet. Die G7-Staaten treiben die Verteilung von Impfstoffen voran. Aber es muss noch mehr geschehen.

Die sieben großen Wirtschaftsmächte (G7) haben ihre Finanzzusagen für die globale Impfkampagne in ärmeren Ländern nach eigenen Angaben um mehr als vier Milliarden US-Dollar erhöht.

In der Abschlusserklärung nach dem virtuellen Gipfel erklärten die Staats- und Regierungschefs am Freitag ferner, das Jahr 2021 zu einem «Wendepunkt für den Multilateralismus» machen zu wollen.

Es war der erste große Gipfel mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden, nachdem sein Vorgänger Donald Trump die westliche Wertegemeinschaft mit seinen Alleingängen immer wieder torpediert hatte. Die G7-Staaten unterstrichen ihre Entschlossenheit zur Kooperation, um die Corona-Pandemie zu besiegen und an einer Erholung der Weltwirtschaft zu arbeiten.

Nachdem sich die USA unter Biden auch wieder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angeschlossen hatten, unterstrich die G7-Runde, die koordinierende Rolle der WHO im Kampf gegen Covid-19 zu unterstützen. Auch soll die Entwicklung und Verbreitung von Impfstoffen verstärkt werden. Die Herstellungskapazitäten sollen ausgeweitet werden – auch durch freiwillige Lizenzen.

Die sieben großen Wirtschaftsmächte stellten sich zudem voll hinter die Covax-Initiative für eine gerechte Verteilung von Impfstoffen in ärmeren Ländern. Die USA hatten bis zu vier Milliarden US-Dollar zugesagt, von denen sofort zwei Milliarden bereitgestellt werden. Deutschland hat 1,5 Milliarden Euro zugesagt, während die EU nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur weitere 500 Millionen Euro zur Verfügung stellt.

Nach Ansicht der G7 zeigt Covid-19, dass sich die Welt besser gegen künftige Risiken für die globale Gesundheit wappnen muss. Globale Gesundheitssysteme müssten gestärkt werden. Die «Gruppe der Sieben», die 2020 bereits «beispiellose Unterstützung» in Höhe von mehr als sechs Billionen US-Dollar für ihre Volkswirtschaften geleistet hätten, sicherten weitere wirtschaftliche Hilfen zum Schutz von Arbeitsplätzen und für eine starke und nachhaltige Erholung zu.

Im Umgang mit China, dem häufig unfaire Handelspraktiken vorgeworfen werden, deuteten die G7-Staaten ein stärkeres gemeinsames Vorgehen an. «Mit dem Ziel, ein faires und gegenseitig nutzbringendes globales Wirtschaftssystem für alle zu unterstützen, werden wir uns mit anderen einlassen, besonders den G20-Ländern, einschließlich großer Volkswirtschaften wie China», hieß es. Dazu wollten sie sich über «kollektive Herangehensweisen» absprechen, um mit Praktiken und Politik umzugehen, die «nicht marktorientiert» seien. Auch wollen sie bei wichtigen globalen Fragen kooperieren, die alle Länder beträfen.

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