Ungarns Wirtschaft zeigt sich auch im Jahr 2021 robust. Nach einem kurzfristigen Einbruch im Jahr 2020 soll das ungarische BIP in diesem Jahr um 3,9 Prozent wachsen. Investitionen in ungarische Unternehmen werden daher immer populärer, sowohl in Osteuropa als auch in Deutschland. Wie schlagen sich die Indizes des innovativen Landes?
Robustes Wachstum
In Deutschland ist der DAX nach wie vor die wichtigste Anlaufstelle für Investments an der Börse. Wer in ungarische Unternehmen investieren möchte, hat dagegen vor allem zwei populäre Möglichkeiten: den Hungarian Traded Index (HTX) und den Budapest Stock Exchange Index (BUX). Der HTX ist ein von der Wiener Börse entwickelter Real-Time Index, der eine Auswahl von ungarischen Aktien sammelt und der Bestandteil des CECE Composite Index ist. Der Hungarian Traded Index wiederum fasst eine größere Zahl an Firmen zusammen und stellt eine gute Möglichkeit dar, um breiter in die ungarische Wirtschaft zu investieren. Allerdings war der HTX im Vergleich zum DAX in den vergangenen Jahren weniger erfolgreich: In den letzten fünf Jahren konnte der Index um rund 31 Prozent steigen – das ist ordentlich, jedoch weniger als der DAX, der im selben Zeitraum um über 50 Prozent zulegen konnte.
Auch für die Zukunft zeigt der DAX großes Potenzial: In den kommenden Monaten und Jahren könnten Unternehmen wie die Scout24 AG (Immobilien-Vermittlung über Internet) und die Carl Zeiss AG (Hersteller von Optoelektronik) in den DAX aufgenommen werden. Ebenso ist die neue Truck-Sparte von Daimler, die dieses Jahr als eigenes Unternehmen abgespalten werden soll, ein potenzieller Kandidat für den Index. Diese Tatsache ist vor allem für Anleger so spannend, da das deutsche Pendant zu den ungarischen Indizes bereits seit Jahrzehnten eine gute Performance zeigt.
Ungarn mit hohem Potenzial
Ungarische Indizes haben aber durchaus Potenzial: So soll das Wirtschaftswachstum in Ungarn laut aktuellen Prognosen bis zum Jahr 2025 nicht unter 2,6 Prozent jährlich fallen. Damit könnten viele Unternehmen im Land deutliche Zugewinne bei Umsatz und Nettoerträgen erzielen. Ungarn profitiert davon, dass die Wirtschaft des Landes sehr innovativ aufgestellt ist und auch beim Thema Digitalisierung durchaus mit westeuropäischen Ländern mithalten kann. Das sorgt für eine solide Steigerung des BIP.
Prognosen für Deutschland
Die Konjunktur-Prognosen für Deutschland sind dagegen etwas verhaltener optimistisch. So rechnet die Bundesregierung in offiziellen Berichten damit, dass das Wirtschaftswachstum 2021 rund 4,4 Prozent betragen soll. Für die Jahre 2023 bis 2025 geht die Regierung aber lediglich von einem Prozent Wachstum jährlich aus. Das Prognos-Institut wiederum rechnet für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2021 mit einem Plus von rund 3,9 Prozent. Die Gastronomie soll sogar um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegen. Das würde für Anleger bedeuten, dass sowohl ungarische Aktien als auch deutsche Indizes wie der DAX in den kommenden Jahren für ordentliche Renditen sorgen können.
Fazit
Ungarische Indizes wie der Hungarian Traded Index und der Budapest Stock Exchange Index werden auch unter deutschen Anlegern immer beliebter. Dies hat gute Gründe: So konnte Ungarn in den vergangenen Jahren ein solides Wirtschaftswachstum verzeichnen und auch die Prognosen für die aktuelle, noch junge Dekade, sind äußerst positiv. Im Vergleich zum DAX schlagen sich die ungarischen Indizes aber bislang etwas weniger gut – immerhin konnte der größte deutsche Aktienindex bereits viele Krisen problemlos überstehen und Anlegern hohe Gewinne einbringen.