Hévíz (Komitat Zala) als reichste ungarische Kommune hat Einwohner von Gilvánfa (Komitat Baranya) als der ärmsten Gemeinde zu einem möglichst sorgenfreien Tag zu sich eingeladen. 51 Gäste waren gekommen, der jüngste acht Monate, der älteste 60 Jahre alt, berichtet Unabhängiges Balaton Multimedia Zentrum unter Berufung auf das lokale Fernsehen Hévíz TV. Nach eigener Aussage wollten die Hévízer nicht zeigen, was beneidenswert ist. Sie bemühten sich darum, mit einem Kulturprogramm, Baden, Mittagessen, Kino und einem Besuch im berühmten Heilwassersee viele Erlebnisse zu bieten.
Die Einschätzung, was Ungarns reichste und was die ärmste Kommune ist, stammt vom Ungarischen Rundfunk. Gilvánfa hat 422 Einwohner, 98 Prozent davon Roma. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 90 Prozent, Armut ist der tägliche Begleiter. Deshalb halfen das Wasserwerk Pécs (Fünfkirchen) und die Selbstverwaltung des Komitats aus, um die Reisekosten aufzubringen. Die 57 Bewohner des Altenheims „Mutter Theresa“ in Hévíz spendeten 57 000 Forint, für die die Kinder von Gilvánfa zu Weihnachten beschenkt werden sollen. Die Kirchgemeinde übergab den Gästen mehrere hundert Kilo haltbare Lebensmittel, Mehl, Nudeln und Müsli.
„Es war überraschend, mit welch herzlicher Unmittelbarkeit Hévíz bei dem Treffen von zwei so sehr unterschiedlichen Selbstverwaltungen seine Mitmenschen empfing“, sagte der Bürgermeister von Gilvánfa, János Bogdán. „Diese Armut ist gegeben, aber auch wenn die Menschen arm sind, möchten sie leben und sich vergnügen. Ich freue mich, dass es so gekommen ist, dass der Tag so verläuft.“