Kokain im Marktwert von rund einer halben Milliarde Forint (rund zwei Millionen Euro) hat die Polizei in Ungarn am vergangenen Montag bei einer Großrazzia sichergestellt. Ursprünglich war die Presse von einem zwar großen, aber mit 70 bis 75 Millionen Forint dennoch beträchtlich geringeren Fang ausgegangen. Medienberichten vom Donnerstag zufolge wurden die Kokainkurier und die mutmaßlichen Dealer in Gewahrsam genommen. Der Polizeichef des Komitats Baranya, József Dakos, sprach von der Beschlagnahme der bisher größten Lieferung von Kokain in der Geschichte der ungarischen Strafverfolgung.
Die Ermittler schlugen nach monatelanger intensiver Vorbereitung zu. Die beiden in der Nähe von Pécs zuerst festgenommenen Personen seien so selbstsicher gewesen, dass sie den größten Teil der im Auto beförderten Drogen nicht einmal versteckt hätten, sagte der Regionalchef der ungarischen Ermittlungsbehörde.
Danach fanden die Beamten weitere Drogen bei Hausdurchsuchungen in Siklós und Harkány. Außerdem förderten sie aus verschiedenen Verstecken 44 000 Euro und 6,5 Millionen Forint (rund 26 000 Euro) Bargeld zutage. Weitere drei Personen wurden festgenommen – Einwohner von Siklós und Harkány sowie ein kroatischer Bürger. Die Polizei vermutet, dass sie auf ein landesweites Dealernetz gestoßen sind, dessen Leute die Drogen aus Serbien und Kroatien heranschaffen.