Ausgabe 10-11/19 – „Geisterhäuser“ am Südufer

Balaton Zeitung Oktober November 2019 - „Geisterhäuser“ am Südufer

Siófok: Es geht um den guten Ruf
Bürgermeister kämpft um Richtigstellung in den Medien

Eine Agave blüht am Balaton
Zu Besuch bei Adelheid und Jürgen in Balatonszabadi

Autokonvoi besuchte Zánka
30. Jahrestag des Paneuropäischen Picknicks in Sopron

Algeninvasion im Balaton
Unerwartete Algenvermehrung zum Saisonende

Ausgabe als E-Paper kaufen →

Titelthema in dieser Ausgabe der Balaton Zeitung

„Geisterhäuser“ am Südufer

Wird der Küstenstreifen mit Apartmenthäusern zugebaut?

Der Sommer war lang und sorgte bis Ende August für herrliches Badewetter am Balaton. Dennoch entstand am Südufer des Sees ein seltsames Bild, schreibt das Internetportal hirbalaton.hu. Während die Strände prall mit Feriengästen und Sonnenanbetern gefüllt waren, gähnte große Leere in den erst vor ein, zwei Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossenen Ferienapartmenthäusern des Südufers. Auf den großzügig konzipierten Parkplätzen der Anlagen standen nur ein paar Autos. Rund um die „Geisterhäuser“ waren weder Kindergeschrei zu hören noch Badeutensilien, Handtücher oder Gummiboote zu sehen.

Zwischen Balatonaliga und Balatonfenyves waren in den letzten Jahren Hunderte Apartmenthäuser in unmittelbarer Wassernähe hochgezogen worden, so dass sich die Frage stellt, warum und für wen, denn die Preise der Apartments mit unverbaubarem Panorama sind deutlich höher als anderswo. Den Zahlen des Statistikamtes zufolge wurden allein in Balatonlelle 278 Apartments ausschließlich für Verkaufszwecke gebaut, womit in Bezug auf die Einwohnerzahl in diesem Fünftausend-Seelenort nach Budapest und Györ die meisten solcher Wohnungen errichtet wurden.

Die Senkung der Umsatzsteuer für neue Wohnungen auf fünf Prozent hat in der Tat die 2008 in die Krise gestürzte Bauindustrie angekurbelt. Aber die meisten neuen Wohnungen am Balaton haben Größen von 30-70 Quadratmetern und wurden nicht für Familien als Wohnsitz gebaut, sondern gingen als Ferien- oder Zweitwohnung in das Eigentum von in- und ausländischen Anlegern. Die Steuersenkung kam also nicht dem Großteil der Bevölkerung zugute, sondern einigen wenigen. Darüber hinaus sind die Förderungen für Familien mit drei Kindern an Wohnungen von mindestens 90 Quadratmeter gebunden.

Ein Immobilienmakler am Balaton fasste treffend zusammen: „Der Küstenstreifen ist fast überall zugebaut. Den Einheimischen und den Alteingesessenen gefällt sicher nicht, was gerade am Balaton geschieht. Aber es scheint eine Nachfrage dafür zu geben. Und solange die Selbstverwaltungen eine solche Flächennutzung zulassen, wird es definitiv keinen Halt beim Ausverkauf der wertvollsten Grundstücke geben.“

Weitere Themen in dieser Ausgabe Balaton Zeitung

Gute Saison trotz teilweise überzogener Strenge der Behörden
Gastronomen fordern mehr Einfühlungsvermögen der Kontrolleure

Razzia in Siófok
22 Festnahmen wegen Drogendelikten

Initiative-Preisträger kommt vom Balaton
Preis für unternehmerisches, evangelisches und solidarisches Handeln

Erfolgreiche Sommersaison bei der Schifffahrtsgesellschaft
Vier Prozent mehr Passagiere im Fährverkehr als im Vorjahr

Alkoholkontrollen bei Autofahrern
In Ungarn gilt die Null-Promille-Grenze beim Autofahren

Ungarns bester Croissant kommt aus Balatonkenese
Brüder bieten handwerklich gebackenes Brot, Kuchen und Torten an

Weinlese im Komitat Zala
Überdurchschnittliche Traubenernte erwartet

Eine gute Saison in Zalakaros
Umfangreicher Veranstaltungskalender auch im Herbst und Winter

Gefahren im Weinkeller
Kohlendioxidsensoren warnen vor lebensgefährlichen Gärgasen

Schwimmhalle Keszthely wieder geöffnet
Bad und Sauna auch für die Allgemeinheit nutzbar

Ausgabe als E-Paper kaufen →