Ausgabe Dezember 2010 – Krisensteuer auf den Umsatz

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Titelstory im Dezember 2010 in der Balaton Zeitung

Krisensteuer auf den Umsatz

Tesco und Spar zahlen höchste Sondersteuer

Im Oktober wurde per Gesetz eine als „Krisensteuer“ bezeichnete Sondersteuer für vorerst drei Jahre für Unternehmen der Telekombranche, des Energiesektors und des Einzelhandels erhoben. Einzelhandelsunternehmen zahlen 0,1 Prozent auf alle Umsätze ab 500 Mill Ft und bis 30 Mrd Forint, für Umsätze zwischen 30 Mrd und 100 Mrd Ft werden 0,4% fällig, darüber 2,5% – egal, ob sie Verluste schreiben oder nicht. Die Sondersteuer soll jährlich 61 Mrd Ft allein von den Händlern und 161 Mrd Ft insgesamt in die Staatskasse spülen. Zu den größten Handelsketten des Landes gehören Tesco, Spar, Real, Auchan, Metro, Lidl, Penny, Cora, DM, Aldi, Rossmann, OBI, IKEA, aber auch CBA, Coop und Match.

Vorläufigen Daten des Handelsverbandes OKSZ zufolge hat Tesco mit 12,1 Mrd Ft die höchste Sondersteuer zu zahlen. Der englischen Kette folgen Spar (6,1 Mrd Ft) und Auchan (3,4 Mrd Ft). Bemessungsgrundlage für die diesjährige Steuer sind die Umsätze aus dem Jahre 2009.

Von den Fachverbänden kam nach der Einführung der Sondersteuer kaum Protest, OKSZ äußerte sich in einer Mitteilung sogar dahingehend, dass er die Notwendigkeit einer Krisensteuer zur Verbesserung des Gleichgewichts im Staatshaushalt verstehe, aber eine andere Bemessungsgrundlage – die Differenz zwischen Einkaufs- und Abverkaufspreis – gewählt werden sollte. Der Landesverband vertraue auf die angekündigte, gute Wirtschaftspolitik der Regierung in den nächsten Jahren und einer damit einhergehenden Verbesserung des Verbrauchermarktes.

OKSZ erinnerte daran, dass den offiziellen Daten des Finanzamtes zufolge die 43.000 Handelsunternehmen bei einem Umsatz von 4.649 Mrd Ft das Jahr 2009 mit insgesamt 33 Mrd Ft Verluste schloss, was neben des ungünstigen Marktes aber auch den fortlaufenden Investitionen der großen Ketten zuzuschreiben ist. Die Sondersteuer beziehe sich nicht auf den Großhandel, wo 31.000 Unternehmen bei 11.734 Mrd Ft Umsatz im selben Jahr einen Vorsteuergewinn von 172 Mrd Forint erzielten.

OKSZ bedauert, dass in der Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild zu den Handelsketten entstanden ist, obwohl diese mit ihren Investitionen der Bauindustrie einen Markt von mehr als 1000 Mrd Ft sicherten. Außerdem bieten die meisten Ketten in der Mehrheit ungarische Waren an und beschäftigen Zehntausende an Arbeitskräften.

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