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Titelstory dieser Balaton Zeitung
Neun Menschen ertranken im Balaton
Die Gründe: Verantwortungslosigkeit, fehlende Retter, nicht genug Geld
Der Balaton lockt in diesem Jahr wieder zahlreiche Touristen ins kühle Nass. An allen Stränden Badefreuden pur, aber auch zahlreiche Tragödien. Die Rettungskräfte beklagen zum einen eine zunehmende Verantwortungslosigkeit der Menschen und wachsenden Unverstand.
„Tag für Tag werden wir zu Rettungsaktionen gerufen, die bei etwas mehr Achtsamkeit vermeidbar gewesen wären“, berichtet Horváth László, Leiter der Direktion der Balatoner Wasserpolizei, nach einem besonders schlimmen Sonntag Mitte August. An diesem einen Sonntag gingen 31 Notrufe ein und es mussten 53 Personen aus dem See gerettet werden. Seit Beginn der Hitzewelle sind die Mitarbeiter ständig im Einsatz und retten tagtäglich abgetriebene Tretboote, durch Sturm und Gewitter umgekippte Boote, in Not geratene Segler und suchen tagelang nach Vermissten. In diesem Jahr ertranken bereits neun Personen. Die Zahl der Rettungseinsätze hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, mancherorts sogar verdreifacht.
Gefordert: ein Rettungsdienst für jedes Strandbad
Horváth zufolge werden von den Badegästen sogar Regeln nicht eingehalten, die wirklich jeder kennen sollte: Viele springen völlig überhitzt ins Wasser, andere gehen – ohne gut schwimmen zu können – ins tiefe Wasser, baden mit vollem Magen und sogar betrunken im See. Mit dramatischen Folgen: „Wem im tiefen Wasser schlecht wird, dem kann oft nicht mehr geholfen werden“, so Horváth.
„Die große Hitze spielt bei den Todesfällen eine entscheidende Rolle. So starben die meisten Menschen in den heißen frühen Nachmittagsstunden.“ Szedlák Péter vom Landesverband der Wasserrettung beklagt aber auch, dass mancherorts keine Retter im Einsatz sind. Er verweist auf statistische Erhebungen der letzten 5 Jahre. Danach ereignen sich die meisten Tragödien am Südufer des Balaton an Stränden, die nicht von der Wasserrettung bewacht werden. Seiner Meinung nach müssten es sich alle Betreiber von Strandbädern zur moralischen Verpflichtung machen, einen Wasserrettungsdienst einzustellen.
„In einer Region, die vom Tourismus lebt, muss alles für das Wohl der Gäste getan werden“, betonte er. Als Beispiel verweist er auf einen Vorfall Mitte August. Da verschwand am Strand von Balatonszabadi ein 18-Jähriger im Wasser. Weil kein ausgebildeter Retter in der Nähe war, konnte der junge Mann nur noch tot geborgen werden. In anderen Strandbädern wurden am gleichen Wochenende drei Personen aus einer ähnlichen Situation gerettet.
Nötig: mehr staatliche Mittel für den Rettungsdienst
Eine Rettungsaktion kann bis zu 150.000 Forint kosten. Bisher konnte der Rettungsdienst mit Sponsorengeldern und mit eigenen Einnahmen, z. B. aus der Absicherung von Veranstaltungen, gesichert werden. Ende Juli wandte sich der Wasserrettungsdienst jedoch an die Regierung und machte deutlich, dass kaum mehr Geld da ist, weil die staatliche Unterstützung in den letzten Jahren immer weiter zurückging. Der Hilferuf zeigte Wirkung: Am 10. August wurde ein Vertrag über eine Soforthilfe von 12 Millionen Forint unterzeichnet. Und zwar vom Staatsekretär im Ministerium für Selbstverwaltungen und Gebietsentwicklung, Ujhelyi István, sowie Suchman Tamás, Präsident des Balaton Entwicklungsrats, und Bagyó Sándor, dem Präsidenten des Landesverbandes des Wasserrettungsdienstes.
„Nichts ist wertvoller als das Leben eines Menschen“, betonte Suchman Tamás, der auch darauf hinwies, dass diese Soforthilfe keine Lösung für die Zukunft ist. Im September treffen sich die Verantwortlichen jedoch zu Gesprächen. Das Ziel ist, den Balaton-Rettungsdienst mit modernster Technik auszustatten und den reibungslosen Betrieb zu garantieren. Bagyó Sándor zufolge werden 180 Millionen Forint benötigt. Ein Drittel davon kann der Verband stellen, die verbleibende Summe müsste zur Hälfte vom Staat und zur anderen Hälfte von den Selbstverwaltungen der See-Gemeinden kommen.
Nach N.T.
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