Nach Garde-Demo Festnahmen in Budapest

Illegale Demonstrationen nach dem Verbot der paramilitärischen Ungarischen Garde durch das Budapester Revisionsgericht sind am Wochenende von der Polizei unterbunden worden. Das Geschehen eskalierte teilweise, Flaschen und andere Gegenstände flogen auf die Sicherheitskräfte. Die Polizei begann Teilnehmer der Demonstrationen in schwarzen Garde-Uniformen vorzuführen, nachdem sie die Menge mehrfach aufgefordert hatte, die Proteste zu beenden. Insgesamt 216 Menschen wurden vorübergehend festgenommen. Gegen 205 von ihnen wurden Verfahren unter anderem wegen Randaliererei, Widerstand gegen Polizeimaßnahmen und Fehlens von Ausweisdokumenten eingeleitet.

Noch in der Nacht zum Sonntag konnten die Personen, die wegen Regelverletzungen vorgeführt worden waren, die Polizeistationen wieder verlassen. Zwei Personen waren deshalb festgenommen worden, weil ein gültiger Haftbefehl gegen sie vorlag. Eine von ihnen steht auf der Budapester Liste der meist gesuchten Kriminellen.

Angriffe auf Personal des Budapester Nahverkehrs

Vermehrten Angriffen sind die Mitarbeiter des Budapester Nahverkehrs in letzter Zeit ausgesetzt, berichten die Budapester Verkehrsbetriebe BKV AG am Samstag in einer Pressemitteilung. Zuletzt schlugen am Samstagmorgen zwei Betrunkene einen Busfahrer, nachdem dieser sie wegen Randalierens zum Aussteigen aufgefordert hatte. Der Angestellte musste mit einer Augenverletzung ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei nahm die Angreifer fest.

Da sich die Angriffe auf das Personal häufen, bemüht sich das Unternehmen, mit der Einführung von Bordkameras Vorfälle im Inneren der Fahrzeuge als Beweismittel festzuhalten. Vorschriften des Datenschutzes will es dabei maximal berücksichtigen. Versuchsweise wurden bislang in zwei Bussen Kameras installiert. Der neuerliche Vorfall zeige, dass die BKV die Ausrüstung der Fahrzeuge mit Bordkameras beschleunigen muss, da sie Misshandlungen ihrer Mitarbeiter nicht tatenlos zusehen will.

Budapester Busse: Jetzt vorn einsteigen

Bei immer mehr Bussen in Budapest müssen die Fahrgäste neuerdings vorn einsteigen. Dabei haben sie noch vor Fahrtbeginn ihre gültige Fahrkarte oder ein Anrecht vorzuzeigen. Für ehrlich zahlende Passagiere bedeute dies einen Interessenschutz, hieß es in einer Mitteilung der Budapester Verkehrs AG (BKV). Andererseits zeigt eine öffentliche Diskussion in diesen Tagen, dass sich die zahlreichen Schwarzfahrer von dieser Maßnahme besonders betroffen fühlen. Das Unternehmen rechnet mit einer verbesserten Sicherheit auf den Bussen.

„Das Einsteigen an der vorderen Tür hat die daran geknüpften Hoffnungen bestätigt“, hieß es am Dienstag in einer Pressemitteilung. „Deshalb wird das Verfahren aufgrund unserer Erfahrungen und der positiven Stimmen unserer Fahrgäste vom 1. Juli an auch auf die Linie 40 (zwischen dem Móricz Zsigmond körtér und dem Vorort Budaörs) ausgedehnt.“

Begonnen hatte die Einführung zunächst auf weniger stark genutzten Linien. Zu Stockungen kam es nur, wenn jemand weder Fahrkarte noch Dauerkarte vorweisen konnte. Wie sich herausstellte, ging das Fahrgastaufkommen leicht zurück, obwohl mehr Fahrkarten abgesetzt wurden. Das zeige, dass auf den Linien mit dem neuen Einstiegssystem das Schwarzfahren aufgehört habe.