Bis zu 400 Apotheken in Ungarn könnten für immer die Rolläden herunterlassen, weil sie keine staatliche Unterstützung erhalten, sagte der Präsident der Ungarischen Apothekerkammer, Tamás Horváth, dem Wirtschaftsblatt „Világgazdaság“. Großhandelsketten wollten sie nicht einmal umsonst haben, weil sie mit Verlust wirtschaften.
Durch die Liberalisierung der Apothekengründung habe sich die Zahl der Apotheken in Ungarn innerhalb von drei Jahren um 412 auf 2407 erhöht, während sich die Preisspanne verringerte und die Zahl der eingelösten Rezepte bei 150 Millionen im Jahr blieb.
Da der Großhandel auch bei den Apotheken ein Anwachsen der Verbindlichkeiten registrierte, führte er strengere Regeln ein. Für das Begleichen von Rechnungen wurde eine Schonfrist von nur zwei Tagen eingeführt. Wenn Bestellungen einen festgesetzten Kreditrahmen übersteigen, wird für die betreffende Apotheke nicht geliefert. Imm nordostungarischen Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg beispielsweise liefert der Großhandel für die Hälfte der Apotheken nur noch gegen Bargeld.