Budapest (MTI) Laut einem neuen Gesetzesentwurf sollen die bürokratischen Hürden für die Neugründung von Firmen in Ungarn massgeblich verringert werden, wie die Wirtschaftszeitung Vilaggazdasag am Donnerstag berichtete.
Die Administrationsdauer für die Registrierung einer neuen Firma soll laut einem entsprechenden Papier ab kommenden September auf zwei Tage und ab Juli 2008 auf nur drei Stunden reduziert werden. Obwohl das entsprechende geltende Gesetz nur sieben Monate alt ist, seien Verbesserungen nötig, um den Bedürfnissen von Investoren und einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit im wirtschaftlichen Gesetzesklima zu entsprechen, sagte Gabor Gado, Staatssekretär des Justizministeriums, gegenüber der Wirtschaftszeitung. Der Vorschlag soll dem Kabinett im März vorgelegt werden.
In einem Weltbankbericht wurde Ungarn im vergangenen September von 170 Ländern auf den 87. Rang eingestuft, dies unter anderem wegen seiner Administrationsdauer von durchschnittlich 38 Tagen für die Neueröffnung eines Geschäfts.
Auch eine Reduktion der Administrationskosten gehört zu den vorgeschlagenen Änderungen für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit.
Das nötige Minimalkapital für die Eröffnung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Kft) soll gemäss den Plänen von 3 Millionen auf 0,5 Millionen Forint (rund 1’980 Euro) und von 20 auf 5 Millionen Forint (19’800 Euro) für eine private Gesellschaft (Zrt) reduziert werden.
Gemäss den geplanten Änderungen könnte eine in Ungarn ansässige Firma ihren Standpunkt im Land behalten und ihre Hauptgeschäftstätigkeit in einem Land der Europäischen Union führen (statt wie unter dem geltenden Gesetz als Filialbetrieb).
Die elektronische Administration wird für Firmen ab Sommer 2008 obligatorisch und die Möglichkeit eröffnet, „gebrauchsfertige“ Firmen zu kaufen, um Zeit in der Warteschlange zu ersparen, heisst es in dem Papier. Ebenso soll die Administrationsgebühr für die vereinfachten Abläufe auf 15’000 Forint (59 Euro) für alle Firmentypen gesenkt werden, von bisher 50’000 bis 100’000 Forint.