Bioethanol-Benzin in Ungarn ab März erhältlich

Budapest (MTI) Das umweltfreundliche Bioethanol-Benzin E85 für Autos ist ab Anfang März auch in Ungarn erhältlich, wie ein Vertreter eines regionalen Automobil-Grossisten gegenüber MTI sagte.

Das neue „grüne“ Benzin, das 85 Prozent Ethanol und 15 Prozent Benzin enthält, wird zuerst in Budapest an einer nur für den Verkauf von E85 gebauten Tankstelle angeboten, erläuterte Peter Gal, Marketingverantwortlicher bei GM Southeast Europe. Bis Juni solle das Benzin an weiteren drei E85-Tankstellen im Komitat Pest sowie an zusätzlichen vier bis fünf Stellen in ganz Ungarn vertrieben werden.

Das Benzin werde von einem Schwedischen Exporteur bereitgestellt und sei von der lokalen Verbrauchssteuer befreit, erläuterte Gal. Es werde zu 175 bis 180 Forint pro Liter verkauft und sei damit 30 Prozent billiger als normales Benzin.

Die fünfmonatige Verzögerung, mit der das neue Angebot in Ungarn eingeführt wird, ist laut Gal auf eine Sperre gewisser Ölfirmen zurückzuführen, die den Verkauf des Produktes nicht an den von ihnen kontrollierten Tankstellen zulassen wollten.

Schüsse auf Polizeizentrale in Budapest

Budapest (MTI) Die Polizei müsse den Anschlag auf das Hauptquartier der Polizei so schnell wie möglich aufklären, forderte am Dienstag in Budapest Mihaly Varga, Vize-Vorsitzender der Oppositionspartei Fidesz.

In der Nacht von Montag auf Dienstag hatten in Budapest Unbekannte auf das Hauptquartier der Polizei im 13. Distrikt Schüsse abgegeben. Dabei wurden die Fassade des Gebäudes sowie Fensterscheiben zwischen dem 6. und dem 13. Stock beschädigt, aber niemand verletzt.

Premierminister Ferenc Gyurcsany und Justizminister Jozsef Petretei besuchten das Hauptquartier am Dienstagmorgen um 11 Uhr. Der Premierminister warnte vor einer Kette radikaler Taten und sicherte der Polizei die Unterstützung der Regierung zu. Fidesz-Vertreter Mihaly Varga hingegen betonte auf Medienanfragen, zuerst müssten die Ereignisse aufgeklärt werden. Erst danach sei es angezeigt, vom Zusammenhang mit anderen Ereignissen zu sprechen. Varga erklärte, er sei nicht einverstanden mit Theorien, die zwischen dem Anschlag auf die Polizei und dem Streit um die Absperrung des Parlaments einen Zusammenhang sehen. Seine Partei sei gegen alle Formen von Gewalt, sagte der Oppositionspolitiker.

Laut Polizeisprecher Laszlo Garamvolgyi analysiert die Polizei nun Bilder, die von Sicherheitskameras aufgenommen wurden. Die Bewachung verschiedener öffentlicher Gebäude wurde verstärkt.

Ungarn bewirbt sich für europäischen Tourismuspreis

Budapest (MIT) Ungarn wird sich als eines der zehn neuen EU-Ländern für den Preis „European Destinations of Excellence“ der Europäischen Kommission bewerben. Dies teilte Istvan Ujhelyi vom Ministerium für kommunale Selbstverwaltung und Regionalentwicklung den Medien am Dienstag mit. Der Preis der Europäischen Union will die nachhaltige Tourismusentwicklung insbesondere in ländlichen Regionen fördern.

Das Projekt im Rahmen von 90.000 Euro umfasst Entwicklungsschritte zwischen Januar und Juni 2007 und würde zu gleichen Teilen von der ungarischen Agentur für Tourismusförderung „Magyar Turizmus“ und der Europäischen Union finanziert. Jedes Jahr könne sich pro EU-Land eine Region bewerben, so Ujhelyi. Das Ziel des Programms sei, die Saisonabhängigkeit und die Konzentration in Tourismusgebieten zu verringern.

Ungarns Wirtschaft wächst im vierten Quartal 2006 langsamer

Budapest (MTI) Das Wachstum der ungarischen Wirtschaft verlangsamte sich im vierten Quartal 2006 auf 3,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) – dies von 3,8 Prozent im dritten Quartal. Die vorläufigen Zahlen teilte das Zentralamt für Statistik am Mittwoch mit.

Das BIP-Wachstum betrug im vierten Quartal 3,4 Prozent aufs Jahr bezogen, gemäss dem Kalender angepassten Zahlen. Im Vergleich dazu belief sich das BIP-Wachstum im dritten Quartal auf 3,9 Prozent.

Das Wachstum war 0,8 Prozent höher als im Quartal vorher, gemäss der nach Saison und Arbeitstagen bereinigten Daten. Im ganzen Jahr 2006 verlangsamte sich das ungarische Wirtschaftswachstum auf 3,9 Prozent von 4,2 Prozent im Jahr 2005.