Neusiedler See – Fertő-tó

Der Neusiedler See liegt in der kleinen ungarischen Tiefebene unweit der Stadt Sopron, aber nur etwa ein Viertel der Seefläche (65 qm) gehört zu Ungarn. Mehr als drei Viertel der Seefläche liegen auf österreichischem Staatsgebiet. Dank der Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ können heute alle Gemeinden ungehindert angefahren und das gesamte Seegebiet bei Rundfahrten und Besichtigungen erkundet werden.

Der Neusiedler See wird vor allem durch Regenwasser gespeist, so dass seine Wasserfläche schwankt, die durchschnittliche Fläche beträgt 285 Quadratmeter. Als wichtige Tourismusregion ist der Wasserpegel heute durch gemeinsame Regulierungsarbeiten der beiden Länder über einen Kanal und ein Wehr nicht mehr so großen Schwankungen ausgesetzt wie noch Mitte des 20. Jahrhunderts. Deshalb ist einerseits ein stabiler Schiffsverkehr möglich und es treten andererseits weniger Überschwemmungen auf.

Der See ist von einem stellenweise fünf Kilometer breiten Schilfgürtel umgeben, lediglich im österreichischen Podersdorf gibt es eine zwei Kilometer lange schilffreie Strecke. Das Schilf des Neusiedler See ist das zweitgrößte zusammenhängende Schilfgebiet Europas.

Der Neusiedler See hat viel zu bieten

Der Neusiedler See ist mit seinen zahlreichen Unterkünften jeder Art und seinen Gegebenheiten ideal für den Sommerurlaub. Die Region ist sehr windreich, so dass Segeln hier besonders viel Spaß macht. Surfer lieben die kabbeligen, sich überlagernden Wellen des recht flachen Sees. Auf der österreichischen Seite gibt es zahlreiche Strände und Wassersportcenter, auf der ungarischen Seite sind nur in Fertőrákos ein Hafen und ein seit der politischen Wende wieder allen zugängliches Seebad zu finden.

Der Neusiedler See ist wegen seiner flachen Landschaft sehr gut für den Radtourismus geeignet. Das ungarische Fertőrákos, früher auch Kroisbach, ist über einen Radweg mit der österreichischen Gemeinde Mörbisch verbunden, direkt an der Staatsgrenze liegt hier die so genannte Mithrasgrotte mit einem Relief aus der einstigen römischen Provinz Pannonia. In Fertőrákos erinnert eine Edelstahlplastik an das Paneuropäische Picknick vom 19. August 1989, als für eine kurze Zeit der Grenzzaun geöffnet wurde.

Das Besucherzentrum der Steinbrüche in Fertőrákos gibt spannende Einblicke in die geologische Entwicklung der Region, im Höhlentheater werden ebenso wie bei den Seefestspielen im österreichischen Mörbisch im Sommer zahlreiche Operetten- und Musicalvorstellungen, sowie Konzerte gegeben.

Die einzigartige Fauna und Flora des Neusiedler Sees wird in beiden Ländern durch Nationalparks geschützt, die Unesco nahm die „Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See“ in die Liste des Welterbes auf.

Die Region Neusiedler See hat einen bedeutenden Weintourismus. Die Fernsehserie „Der Winzerkönig“ des ORF und der ARD bringt seit 2005 bereits in drei Staffeln von je 13 Folgen diese Region mit hohen Einschaltquoten den interessierten Zuschauern nahe. Im Dreh- und Spielort Rust – unweit der ungarischen Grenze – weisen Tafeln auf die Drehorte der einzelnen Szenen hin.

In St. Margarethen ist unweit von Rust der „Familypark Neusiedlersee“ zu finden. Mit seinen unzähligen Angeboten für Groß und Klein, wie Erlebnisburg, Märchenwald, Abenteuerinsel ist er auf 140.000 m² Fläche der größte Freizeitpark Österreichs.
 
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