Roma-Morde in Ungarn – Anklage steht bevor

Die Serienmorde an Roma in Ungarn sind aufgeklärt, gegen die vier inhaftierten mutmaßlichen Täter schlägt das Nationale Ermittlungsbüro Anklageerhebung vor. Bei der in ganz Europa einzigartigen Serie von Verbrechen waren an neun Tatorten 78 Schüsse abgegeben und an sieben Tatorten Brandsätze geworfen worden. Sechs Menschen wurden dabei ermordet, darunter ein Kind, weitere fünf erlitten schwere Verletzungen, auch unter ihnen ein Kind, berichten ungarische Medien am Dienstag über die Ermittlungsergebnisse.

Als Motive für die Verbrechen nennen die Ermittler Rache für früher erlittenes Unrecht und Einschüchterung. Das persönlich erlittene Unrecht sei jedoch vor langer Zeit geschehen und habe nichts mit den Opfern der Verbrechensserie zu tun.

(Ausführlicher Bericht in unserer September-Ausgabe.)

Ungarn verhandelt nach Kommunalwahl mit IWF

Ungarn will offenbar nach der Kommunalwahl die kürzlich abgebrochenen Gespräche mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) wieder aufnehmen. Das geht aus einem Bericht der Zeitung „Népszabadság“ hervor. Regierungskreise hielten es dem Blatt zufolge für wahrscheinlich, dass die Regierung nach der Kommunalwahl vom 3. Oktober an den Verhandlungstisch mit EU und IWF zurückkehrt.

Finanzminister Mihály Varga hatte zuvor in einem Fernseh-Interview erklärt, sein Land werde sich in diesem Jahr an das vereinbarte Haushaltsdefizit von 3,8 Prozent halten. Doch für Ungarn sei die Frage der Unabhängigkeit und Selbstbestimmung das Grundsätzliche. Es sei nicht bereit nachzugeben, doch dafür, mit dem IWF eine Art Dialog aufrecht zu erhalten.

Ungarn hatte im Juli Gespräche mit einer gemeinsamen Delegation von EU und IWF in Budapest platzen lassen. Seitdem kann es nicht mehr auf Hilfsgelder beider Organisationen zugreifen. Vor zwei Jahren hatte ein Kredit von insgesamt 20 Milliarden Euro Ungarn vor dem Staatsbankrott bewahrt.

Ministerpräsident Viktor Orbán hatte erst kürzlich während seines Deutschland-Besuchs erklärt, für Ungarn laufe zum Jahresende der Vertrag mit dem IWF ab. Danach müsse man nicht mehr mit dem IWF, sondern nur noch mit der EU verhandeln. Die Regierung müsse mit der EU übereinkommen, wie das Haushaltsdefizit unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts gedrückt werden könne.

FlyBalaton im Internet nicht erreichbar

Die Web-Site des Balatonflughafens in Sármellék war am Montag (9.8.) seit etwa einer Woche nicht erreichbar. Unter der üblichen Adresse www.flybalaton.com erschien eine Seite mit dem Titel „SquirrelMail“, jedoch keinerlei Angaben über den Flugverkehr zum „ungarischen Meer“. SquirrelMail ist normalerweise Anbieter web-basierter E-Mail-Dienste.

Eine Mitarbeiterin des Betreibers des Flughafens zeigte sich auf Anfrage der Balaton Zeitung überrascht davon, dass die Seite nicht abrufbar ist, versicherte jedoch, dass das Problem innerhalb kurzer Zeit behoben werden soll. Über Ursachen für den Ausfall war zunächst nichts zu erfahren.

Frau beißt Vergewaltiger ins Ohr

Mit einem beherzten Biss hat sich eine Frau im Zug von Budapest nach Szolnok gegen einen Vergewaltiger erfolgreich zur Wehr gesetzt. Wie die Polizei am Montag (9.8.) berichtet, sprach der Unbekannte die Frau an und forderte Sex. Ungeachtet der Gegenwehr versuchte er die Frau auszuziehen, wobei sie im Gerangel zu Boden fielen. Dort biss das Opfer den Vergewaltiger ins Ohr, das heftig zu bluten begann. Der Angreifer sprang bei der Ortschaft Újszász aus dem Zug, kam aber nicht weit, bis ihn eine örtliche Polizeistreife festnahm. Der Mann wurde in Haft genommen und gegen ihn ein Verfahren wegen des Versuchs der Vergewaltigung eingeleitet.