Beinahe 100 Patienten mussten in Ungarn an den beiden Weihnachtsfeiertage wegen der neuen Grippe ins Krankenhaus gebracht werden. Wie der oberste ungarische Amtsarzt Ferenc Falusi dem Rundfunksender mr1 sagte, wurden elf von ihnen wegen des Virus H1N1 oder Komplikationen auf eine die Intensivstation aufgenommen. Die Epidemie der neuen Grippe öffne bakteriellen Infektionen den Weg, sagte der Mediziner. Deshalb sei es schon zu Fällen von Hirnhautentzündung. Falusi wies auch darauf hin, dass erneut schwangere Frauen an der Grippe erkrankten und ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
Weihnachten: Fast 22 Grad in Ungarn
Einen beinahe unglaublichen Wärmerekord hat der erste Weihnachtsfeiertag in Ungarn gebracht. In Sellye (Komitat Baranya) an der kroatischen Grenze wurden 21,8 Grad gemessen, in Budapest 13,7 Grad. Die bisherigen Spitzenwerete lagen 1983 für das ganze Land bei 16,2, für Budapest bei 13,5 Grad, berichtet das Nachrichtenmagazin HVG auf seiner Internetseite. In den Komitaten Baranya, Tolna, Somogy und Bács-Kiskun wurden 17 bis 19 Grad gemessen. Das langjährige Mittel für diesen Tag beträgt 2,6 Grad. Eine Abkühlung kündigt sich mit dem Eintreffen einer Kaltfront in der Nacht zum Samstag an.
Ungarn meldet Wärmerekord
Unmittelbar nach der Eiseskälte der zurückliegenden Tage meldet Ungarn am Mittwoch einen Wärmerekord. Im südwestungarischen Sellye wurde mit 18,5 Grad Celsius eine geradezu frühlingshafte Temperatur erreicht. Damit fiel auch der bisherige Rekord für Ungarn aus dem Jahre 1958, der in der Komitatsstadt Békéscsaba registriert wurde und mit 15,2 Grad deutlich mäßiger ausfiel. Bis Sonntag rechnen die Meteorologen mit überdurchschnittlicher Wärme, berichtet die Nachrichtenagentur MTI. Danach ist wieder winterliche Kälte angesagt. Weihnachten muss ohne Schnee gefeiert werden, da der letzte Schnee bis dahin weggeschmolzen sein wird.
Neue Grippe in Ungarn auf dem Rückzug
In Ungarn hat sich die Zahl der Erkrankungen mit Grippesymptomen in der vorigen Woche verringert, teilte Gesundheitsminister Tamás Székely am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Budapest mit. Das Land habe bei Impfungen gegen die Influenza einen Platz auf dem Siegerpodest erreicht, besser seien nur Schweden und Holland. Von den insgesamt zehn Millionen Einwohnern sei jeder vierte gegen Grippe geimpft.
Bislang habe es erst 249 Meldungen über einzelne Nebenwirkungen des in Ungarn entwickelten und produzierten Impfstoffe gegeben, sagte die Hauptdirektorin des Landesinstituts für Pharmazie, Zsuzsanna Szepezdi. Dabei seien 586 nicht erwünschte Reaktionen wie erhöhte Temperatur, Fieber, schlechtes Allgemeinbefinden, Kopfschmerzen, Husten oder Magenbeschwerden festgehalten worden.
Ungarns Amtsarzt Ferenc Falusi warnte, dass die Epidemie so lange anhalte, wie das Virus einen Organismus findet, den es infizieren kann. Nach einem mathematischen Modell dauere sie so lange, bis 70 Prozent der Bevölkerung entweder in Form einer Erkrankung oder durch Impfung eine Infektion durchgemacht haben.