Pálinka eint Ungarns Parteien

Heftiger Streit zwischen den Parteien gehört in Ungarn zum Alltag – beim Thema Pálinka aber hört der Zwist auf. Nach Jahren der Fehde herrschte am Dienstag im Budapester Parlament Einigkeit darüber, dass ein Gesetz über den Pálinka und über einen Pálinka-Nationalrat her muss. Ziel des Gesetzentwurfs aller fünf Parlamentsparteien soll nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens der Schutz für den echten Obstler aus Ungarn sein, dem neben Paprika und Wein wohl bekanntesten ungarischen Produkt.

Die Europäische Union hatte im Jahr 2004 beschlossen, dass außer vier österreichischen Bundesländern nur Ungarn das Wort Pálinka für das scharfe Getränk benutzen darf. Damit ist der hochprozentige Klare auch international als rein ungarische Spezialität anerkannt.

Die Produzenten bemühen sich seitdem auch darum, dass Herstellung und Vertrieb gesetzlich geregelt werden. Das Pálinka-Gesetz soll die Kriterien für den Schnaps festhalten, die bisher unterhalb der Gesetzesebene geregelt wurden. Danach darf nur ein solches Getränk Pálinka heißen, das aus Obst aus Ungarn hergestellt wurde.

Mit der Verabschiedung des Gesetzes ist jedoch erst in einigen Monaten zu rechnen. Zuvor muss die Zustimmung der EU eingeholt werden.

Seminar über Versöhnungsinitiativen in Europa

Ungarn ist am 28. und 29. März Gastgeber eines internationalen Seminars zum Thema „Versöhnungsinitiativen in Europa und Multiperspektivität im Geschichtsunterricht“. Das teilte die Joseph Károlyi Stiftung als Veranstalter des Treffens in Budapest mit.

Das Seminar will historische Beispiele darlegen, die zur Versöhnung geführt haben, oder die Versöhnungsversuche zwischen nachbarschaftlichen Staaten aufzeigen, um deren Grundzüge klarzustellen. Dabei sollen auch zu wenig beachtete Versöhnungsinitiativen vorgestellt werden, in Orten, wo die Medien nur über Konfliktsituationen in diesen berichten.

Die Rolle der Geschichtspädagogik, die hier eine günstige Ausgangsposition schaffen kann, wird parallel dargestellt an Versöhnungen und Anstrengungen zwischen Deutschland-Frankreich, Deutschland-Polen, Deutschland-Tschechien, Polen-Ukraine, Italien-Slowenien, Griechenland-Türkei und Ungarn-Rumänienan einem Beispiel aus Israel-Palästina.

Eine Vielzahl von Institutionen unterstützt diese Veranstaltung im „Jahr des interkulturellen Dialogs“, so das Institut Français, die Botschaften von Slowenien, Palästina und Israel in Budapest sowie die Außenministerien Frankreichs und Deutschlands im Rahmen der „deutsch-französischen Kulturprogramme in Drittländern“. Historiker und Repräsentanten verschiedener Nichtregierungsorganisationen sind ebenfalls bei diesem Seminar dabei, das der Öffentlichkeit zugänglich ist. (Kontakt: Angelica Károlyi, angelica@karolyi.org.hu , 00 36 30 320 87 85)

Österreicher droht Enteignung

Ausländischer Eigentümer verlangt zuviel für die Flächen von Bárdudvarnok

Die Lage der zum großen Teil in ausländischen Besitz gelangten Somogyer Gemeinde Bárdudvarnok konnte nicht dadurch gelöst werden, dass der Ort staatliche Mittel zum Rückkauf der öffentlichen Flächen erhielt, denn der Eigentümer verlangte einen zu hohen Preis dafür.

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Frau in Ungarn erschlägt Nachbarn mit dem Rechen

In dem südungarischen Dorf Balástya (Komitat Csongrad) hat eine Frau ihren Nachbarn mit dem Rechen erschlagen. Sie war in einen Streit mit dem Mann geraten, sagte eine Polizeisprecherin der Unabhängigen Nachrichtenagentur. Dabei schlug sie den Mann mit ihrem Rechen derart heftig auf den Kopf, dass dieser sofort tot war. Die Frau wurde in Gewahrsam genommen und Haftbefehl beantragt.