Morddrohungen gegen ungarischen Journalisten

Budapest – Ein Journalist der ungarischen Nachrichtenagentur MTI ist vermutlich von Rechtsextremen am Leben bedroht worden. Nachdem ein rechtsextremistisches Internetportal In Ungarn sein Foto und seine Erreichbarkeit veröffentlicht hatte, erreichten ihn auf dem Handy und seiner E-Mail-Adresse Schmähanrufe und -Mails, darunter auch Morddrohungen. Das Internetportal hatte lügnerische Behauptungen und Verleumdungen über den Agenturjournalisten veröffentlicht, schreibt die Agentur. Er gehöre zu dem Team, das regelmäßig über Straßenproteste, Kundgebungen und Störungen der öffentlichen Ordnung berichtet. Vermutlich sei er deshalb ins Blickfeld der Rechtsextremen geraten.

In einer Stellungnahme betont MTI, dass der Journalist objektiv und unparteiisch über Ereignisse berichtete und mit seiner Arbeit Dienst an der Öffentlichkeit leistet. Er werde seine Arbeit fortsetzen und sich nicht einschüchtern lassen. Zugleich werde er mit Hilfe der Nachrichtenagentur rechtliche Schritte einleiten.

Motorboot mit acht Menschen an Bord gekentert – ein Toter

Budapest – Ein Motorboot mit acht Menschen an Bord ist am Freitagmittag auf der Donau in Budapest gekentert. Sechs Menschen konnten sich nach Angaben der Feuerwehr ans Ufer retten. Einen Menschen befreite die Feuerwehr aus zu zwei Dritteln unter Wasser liegenden Boot. Die Retter bohrten ein Loch in die Bootsnase, die aus dem Wasser herausragte, und holte den Mann heraus, der unter dem Bootskörper eingeklemmt war. Ein Mann ertrank bei dem Unglück, das sich an der Ostseite der Csepelinsel ereignete. Taucher fanden seinen Leichnam.

Heirat in frühchristlichen Gemäuern

Pécs – Eine weit größere Rolle als die verstaubter musealer Orte sollen die frühchristlichen Gemäuer in der südungarischen Komitatsstadt Pécs (Fünfkirchen) übernehmen. Nach der umfassenden Restaurierung der Grabstätten, die im Frühjahr abgeschlossen wurde, öffnet sich das Weltkulturerbe jetzt für ein neues Publikum: Kürzlich gab sich in der Cella Septichora das erste Brautpaar das Ja-Wort.

Das rund 1600 Jahre alten Bauwerk, dessen unterirdische Überreste gesichert, mit einem Glasdach versehen und mit sieben Grabkammern der Öffentlichkeit übergeben wurden, hatten die Römer einst auf dem christlichen Friedhof als Kapelle zu bauen begonnen, doch seinerzeit nicht vollendet. Seit der Wiedereröffnung besuchten rund 40 000 Menschen die Ausgrabungen, erfuhr die „Balaton Zeitung“ von der Pécs/Sopianae Örökség (Erbe) GmbH.

In Vorbereitung auf das Jahr 2010, in dem Pécs Kulturhauptstadt Europas sein wird, sollen weitere historische Stätten mit Leben erfüllt werden. Unter anderem sollen Innenhöfe historischer Gebäude von Pécs Schauplätze kultureller Veranstaltungen werden.

Reiseveranstalter WirReisen zahlungsunfähig

Pécs/Plauen – Der durch seine Reisen in Heilbäder bekannte Plauener Reiseveranstalter WirReisen hat beim Amtsgericht Chemnitz Insolvenz angemeldet. Das bestätigte am Mittwoch der Geschäftsführer der „Balaton Zeitung“. Für den Rücktransport der Urlauber unter anderem aus Ungarn sei gesorgt. Auch die Hotelkosten, für die die Urlauber vor Ort zunächst in Vorleistung gehen müssten, würden von der zuständigen Versicherung zurückerstattet.

Derzeit arbeite der Insolvenzverwalter an einem Gutachten über das Unternehmen, sagte ein Unternehmenssprecher. Die darauf basierende Entscheidung über das weitere Schicksal von WirReisen mit seinen zehn Mitarbeitern sei abzuwarten. Man zeigte sich jedoch zuversichtlich, das das Unternehmen nicht komplett ausblutet und die in den letzten anderthalb Jahren entwickelte Strategie richtig sei.

Der seit 15 Jahren am Markt vertretene Veranstalter sieht seine Zielgruppe bei Menschen von 45 Jahren aufwärts. Für sie bietet er vor allem Kur- und Wellnessprogramme an. In Ungarn beispielsweise stehen als Reiseziele die Orte Hévíz, Zalakaros und Harkány mit ihren Heilbädern auf dem Programm.