Gyõr – Beim Unfall eines polnischen Reisebusses in Nordungarn ist am Samstag eine Reisende ums Leben gekommen, eine weitere Frau wurde lebensgefährlich verletzt. 11 Insassen erlitten schwere, weitere 16 leichtere Verletzungen, berichtet die Nachrichtenagentur MTI.
Bei den Rettungsarbeiten am Unfallort in der Nähe der Ortschaft Beled (Komitat Györ-Moson-Sopron) waren 13 Rettungsfahrzeuge und 2 Hubschrauber im Einsatz, die die Verletzten in Krankenhäuser von fünf verschiedenen Städten brachten. Den Busfahrer nahm die Polizei in Gewahrsam.
Am Nachmittag konnten etwa 40 Reisende ihre Fahrt nach Hause mit einem polnischen Ersatzbus fortsetzen. In Ungarn blieben nur die Verletzten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Die meisten der rund 50 Reisenden wurden aus dem Schlaf gerissen, als der Bus auf gerader Strecke in einen Graben fuhr und sich überschlug. Ein Polizeisprecher äußerte die Vermutung, dass der Fahrer am Steuer eingeschlafen war. Die Untersuchungen der Unfallursache, darunter Vernehmungen des Fahrers, sind im Gange. Nach Informationen der Unabhängigen Nachrichtenagentur wurde gegen ihn ein Verfahren wegen Fahrlässigkeit eingeleitet.
Der Reisebus war aus Bosnien kommend nach Polen unterwegs. Die Gruppe war am Freitagabend etwa 18.00 Uhr aufgebrochen, wobei der Eigentümer des Busses und der Chauffeur einander am Steuer ablösten.
Parlamentspräsidentin Katalin Szili besuchte im Laufe des Tages Verletzte des Unglücks in einem Krankenhaus in Gyõr. Unfallopfer berichteten unter anderem , dass sich unmittelbar nach dem Unglück Helfer mit polnischen Sprachkenntnissen freiwillig als Dolmetscher zur Verfügung stellten. Menschen aus der Gegend versorgten die Verunglückten mit Essen und Getränken. Bei der Reisegruppe handele es sich um Wallfahrer, hieß es.