Sopron

Historischer Glanz prägt die Innenstadt von Sopron: als eine der ältesten Städte in Ungarn hat Sopron nach Budapest die zweithöchste Zahl an denkmalgeschützten Gebäuden.

Wie eine Insel ragt das Territorium von Sopron, zu Deutsch: Ödenburg, im Nordwesten des Landes ins Nachbarland Österreich hinein. Die nach dem ersten Weltkrieg wegen ihrer mehrheitlich deutschstämmigen Einwohnerschaft im Vertrag von Saint Germain Österreich zugesprochene Stadt kam erst durch eine Volksabstimmung im Jahre 1921 endgültig zu Ungarn zurück.

Heute könnte man meinen, die Stadt gehöre wieder zu Österreich, denn zahlreiche Einwohner des Nachbarlandes kommen zum Friseur und zur Kosmetik, sowie zur Zahnbehandlung nach Sopron: Dienstleistungen sind auf der ungarischen Seite oft besser, vor allem aber günstiger. In den 90-iger Jahren hatte der Ort als attraktives Einkaufsziel bei den Österreichern in Anlehnung an die ungarische Aussprache (s=sch) sogar den Beinamen Shop-ron.

Sopron – Urlaubsmöglichkeiten

Sopron mit seinen 60.000 Einwohnern ist dank der zahlreichen Denkmäler, wertvollen Kunstsammlungen, schönen Hotels und reizenden Restaurants ein beliebtes Ziel für Städte- und Kulturreisende.

Unweit von Nationalparks und des Neusiedler Sees mit seiner einzigartigen, von der Unesco als Kulturlandschaft geschützten Fauna und Flora gelegen, finden auch Aktivurlauber alles für einen erlebnisreichen Aufenthalt. Sowohl auf der ungarischen, vor allem aber auf der österreichischen Seite sind an diesem Steppensee unzählige Bade- und andere Wassersportmöglichkeiten zu finden. Rad- und Wanderwege laden zur Entdeckung der einzigartigen Landschaft ein.

Im südöstlichen Stadtteil von Sopron entstand dank der bereits von den Römern genutzten, schwefelwasserstoffhaltigen Quellen von Balf ein modernes Heilbad und macht einen regen Kurtourismus möglich.

Programme und Sehenswürdigkeiten in Sopron

Sopron ist seit der Eisenzeit besiedelt, die Römer gründeten hier den Handelsplatz Scarabantia und im 9. Jahrhundert wurde das Stadtgebiet nach den Völkerwandrungen von den Magyaren neu besiedelt. Deshalb zeigen die Museen der Stadt heute zahlreiche wertvolle archäologische Funde, die auch auf einen frühen Weinanbau verweisen. Im 60 Meter hohen Feuerturm an der Stadtmauer im Norden der Innenstadt ist sogar ein Teil der römischen Bernsteinstraße zu besichtigen.

Sopron hat die meisten gotischen Baudenkmäler des Landes und ist ein kulturhistorisches Kleinod vieler Epochen. Rund um den Hauptplatz liegen malerische Bürger- und Zunfthäuser des reichen, aufstrebenden Bürgertums. Zahlreiche Kirchen und Profanbauten, wie Theater, Rathaus und Schulen, sowie das fünfundzwanzig Kilometer von der Stadt entfernt nach dem Vorbild von Versailles errichtete Schloss Fertőd führen interessierte Besucher mit ihrer Architektur durch die unterschiedlichen Kulturepochen. Die Moderne zeigt sich in schönen Wohnhäusern und Gebäuden der Universität.

Bei Sopron fand im August 1989 das so genannte Paneuropäische Picknick statt, währenddessen die Grenze nach Österreich geöffnet und für 661 Bürger aus der DDR zum Tor in den Westen wurde. An der Stelle des Picknicks wurde ein Gedenkpark angelegt, in dem auch ein Teil des „Eisernen Vorhangs” besichtigt werden kann.

Mit seinen zahlreichen Festivals aller Art – von Rockmusik über Techno bis hin zur klassischen Musik – gilt Sopron heute als „Stadt der Festivals”.